| Kurzbeschreibung | Der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein SF_MutingSeq wertet die Signale von vier Muting-Sensoren und einer optoelektronischen Schutzeinrichtung (z.B. Lichtgitter) in einer Anwendung für sequenzielles Muting mit vier Sensoren aus und steuert das Freigabesignal am Ausgang S_AOPD_Out.Das Signal an Ausgang S_AOPD_Out ist das Freigabesignal für den gesamten Prozess. Ein SAFEFALSE-Signal an Ausgang S_AOPD_Out führt zur Abschaltung der Anwendung im Betriebsbereich. Mit dieser Funktion kann z.B. eine durch ein Lichtgitter realisierte Schutzeinrichtung vorübergehend deaktiviert werden (engl. to mute = stummschalten), um auf einem Montageband einen Gegenstand durchzulassen, der von den Muting-Sensoren als (für den Muting-Vorgang) zulässig erkannt wurde.In diesem Fall bleibt die Unterbrechung des Lichtgitters ohne Wirkung auf den Ausgang S_AOPD_Out.Wird die Schutzeinrichtung dagegen durch ein Objekt unterbrochen, das von den Muting-Sensoren als nicht zulässig identifiziert wurde, steuert Ausgang S_AOPD_Out auf SAFEFALSE. Wenn beispielsweise die Hand eines Arbeiters das Lichtgitter eines Montagebands unterbricht, werden an Ausgang S_AOPD_Out die notwendigen Maßnahmen angefordert, um den Betriebsbereich in den definierten sicheren Zustand zu versetzen. Durch die Verwendung von vier Muting-Sensoren wird die maximal erlaubte Zeitdauer des Muting-Vorgangs überwacht. Die Anordnung der Muting-Sensoren entnehmen Sie der folgenden Darstellung.Mit der integrierten Override-Funktion kann im Fall eines Muting-Fehlers die durch die Schutzfunktion angeforderte Sicherheitsabschaltung vorübergehend aufgehoben werden, beispielsweise um einen unzulässigen Gegenstand, der den Muting-Fehler verursacht hat, aus dem Betriebsbereich herauszubewegen. Die Override-Funktion muss dabei durch das Bedienpersonal solange manuell angefordert werden, bis sich der Gegenstand in einem abgesicherten Bereich befindet oder bis die Override-Funktion automatisch beendet wurde.  Über S_StartReset kann eine Anlaufsperre vorgegeben werden.
 
 
| Hinweis Abhängig vom Ergebnis der Risikoanalyse können als Muting-Sensoren optische, mechanische oder induktive Sensoren wie zum Beispiel Reflexionslichttaster, mechanische oder induktive Schalter eingesetzt werden. In der vorliegenden Hilfe wird exemplarisch von optischen Sensoren ausgegangen.
 |  
 
| Hinweis Beachten Sie bitte, dass im Folgenden nur die Materialflussrichtung von den Muting-Sensoren MutingSwitch11
  MutingSwitch12 zu den Muting-Sensoren MutingSwitch21  MutingSwitch22 beschrieben ist.  Der Funktionsbaustein unterstützt auch die entgegengesetzte Materialflussrichtung von den Muting-Sensoren MutingSwitch22  MutingSwitch21 zu den Muting-Sensoren MutingSwitch12  MutingSwitch11. Der funktionelle Ablauf ist identisch. |  | 
| Darstellung der Applikation | Die folgende Grafik illustriert eine Anwendung des Funktionsbausteins SF_MutingSeq. 
 
| Weitere Infos Der gesamte Muting-Vorgang teilt sich in verschiedene Muting-Sequenzen. Detaillierte Informationen hierzu (including Override) erhalten Sie in der Funktionsbeschreibung.
 |   Im illustrierten Beispiel ist die Materialflussrichtung von links nach rechts.
MS_11, MS_12: Erstes sequenzielles Muting-Sensorenpaar, vor der Schutzeinrichtung angeordnet, angeschlossen an die Bausteineingänge MutingSwitch11 und MutingSwitch12 (die "gelben Kegel" symbolisieren den Erfassungsbereich) MS_21, MS_22: Zweites sequenzielles Muting-Sensorenpaar, hinter der Schutzeinrichtung angeordnet, angeschlossen an die Bausteineingänge MutingSwitch21 und MutingSwitch22
S, R: Sender und Empfänger des Lichtgitters (Schutzeinrichtung)
KS: Befehlsgerät (z.B. Schlüsselschalter) für Override 
T: Transportgut auf Montageband
!: Betriebsbereich
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| Bausteinsymbol |  | 
| Eingänge |  Activate 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Zustandsgesteuerter Eingang zur Aktivierung des Funktionsbausteins. Datentyp: BOOL Anfangswert: FALSE
 | 
FALSE: Funktionsbaustein inaktiv
TRUE: Funktionsbaustein aktiviert |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "Activate".  S_AOPD_In 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Zustandsgesteuerter Eingang für den Status der Schutzeinrichtung (z.B. Lichtgitter). Datentyp: SAFEBOOL Anfangswert: SAFEFALSE
 | 
SAFEFALSE: Lichtstrahl der optoelektronischen Schutzeinrichtung (z.B. Lichtschranke) unterbrochen.
 
| Hinweis Ausgang S_AOPD_Out wird SAFEFALSE, wenn der Muting-Vorgang nicht aktiv und Override nicht angefordert ist (S_MutingActive = SAFEFALSE und OverrideActive = FALSE).
 |  
SAFETRUE: Lichtstrahl der optoelektronischen Schutzeinrichtung (z.B. Lichtschranke) nicht unterbrochen. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_AOPD_In".  MutingSwitch11 und MutingSwitch12 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Zustandsgesteuerte Eingänge für die Muting-Sensoren des ersten sequenziellen Sensorenpaars.Datentyp: BOOL Anfangswert: FALSEBei einer Materialflussrichtung
 
von links nach rechts, befinden sich diese beiden Sensoren vor der Schutzeinrichtung.von rechts nach links, befinden sich diese beiden Sensoren hinter der Schutzeinrichtung. | 
FALSE: Lichtstrahl des Muting-Sensors nicht unterbrochen
TRUE: Lichtstrahl des Muting-Sensors unterbrochen |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "MutingSwitch11 und MutingSwitch12".  MutingSwitch21 und MutingSwitch22 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Zustandsgesteuerte Eingänge für die Muting-Sensoren des zweiten sequenziellen Sensorenpaars.Datentyp: BOOL Anfangswert: FALSEBei einer Materialflussrichtung
 
von links nach rechts, befinden sich diese beiden Sensoren hinter der Schutzeinrichtung.von rechts nach links, befinden sich diese beiden Sensoren vor der Schutzeinrichtung. | 
FALSE: Lichtstrahl des Muting-Sensors nicht unterbrochen
TRUE: Lichtstrahl des Muting-Sensors unterbrochen |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "MutingSwitch21 und MutingSwitch22".  S_MutingLamp 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Zustandsgesteuerter Eingang für das Rückmeldesignal von der Muting-Lampe. Datentyp: SAFEBOOL Anfangswert: SAFEFALSE
 | 
SAFEFALSE: Muting-Lampe nicht funktionstüchtig
SAFETRUE: Muting-Lampe funktionstüchtig |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_MutingLamp".  MaxMutingTime 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Vorgabe der maximal zulässigen Zeit für den kompletten Muting-Vorgang.Datentyp: TIME Anfangswert: #0msIst der Muting-Vorgang nicht innerhalb dieser Zeit abgeschlossen, wird Ausgang S_AOPD_Out in den definierten sicheren Zustand SAFEFALSE gesteuert (z.B. "Maschine abschalten").Bei Materialflussrichtung von links nach rechts gilt:
 
Bei Materialflussrichtung von rechts nach links gilt:
Dieser Timer startet, wenn der erste Muting-Sensor vor der Schutzeinrichtung (an Eingang MutingSwitch11) ein TRUE-Signal liefert (d.h. Gegenstand im Erfassungsbereich des Sensors).Der Muting-Vorgang ist abgeschlossen, wenn der erste Muting-Sensor hinter der Schutzeinrichtung (an Eingang MutingSwitch21) wieder FALSE liefert. 
Dieser Timer startet, wenn der erste Muting-Sensor vor der Schutzeinrichtung (an Eingang MutingSwitch22) ein TRUE-Signal liefert (d.h. Gegenstand im Erfassungsbereich des Sensors).Der Muting-Vorgang ist abgeschlossen, wenn der erste Muting-Sensor hinter der Schutzeinrichtung (an Eingang MutingSwitch12) wieder FALSE liefert. | Minimalwert: 0 s Maximalwert: 600 sGeben Sie einen Zeitwert ein, der Ihrer Risikoanalyse entspricht.Beachten Sie die erste Warnung unter dieser Tabelle.
 |  
 
| Nichterfüllen der Sicherheitsanforderungen 
 
Stellen Sie sicher, dass der am Zeiteingang eingestellte Zeitwert Ihrer Risikoanalyse entspricht.Stellen Sie sicher, dass Ihre Risikoanalyse eine Auswertung für den Fall eines falsch eingestellten Zeitwerts an diesem Eingang enthält.Validieren Sie die gesamte sicherheitsbezogene Funktion in Bezug auf den eingestellten Zeitwert und prüfen Sie die Applikation sorgfältig. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "MaxMutingTime".  MaxOverrideTime 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Vorgabe der maximal zulässigen Zeit für den Override-Vorgang.Datentyp: TIME Anfangswert: #60ms Ist der Override-Vorgang nicht innerhalb dieser Zeit abgeschlossen, wird Ausgang S_AOPD_Out in den definierten sicheren Zustand SAFEFALSE gesteuert (z.B. "Maschine abschalten").Dieser Timer startet mit dem Zustand SAFETRUE an Eingang S_StartStopOverride durch Betätigen des verschalteten Befehlsgeräts.Der Override-Vorgang ist abgeschlossen, wenn:
 
der Override-Vorgang durch den Bediener unterbrochen wirdoder alle Muting-Sensoren wieder SAFEFALSE liefern und der Lichtstrahl der Schutzeinrichtung nicht mehr unterbrochen ist.  | Minimalwert: 0 s Maximalwert: 600 sGeben Sie einen Zeitwert entsprechend Ihrer Risikoanalyse ein.
 |  
 
| Nichterfüllen der Sicherheitsanforderungen 
 
Stellen Sie sicher, dass der am Zeiteingang eingestellte Zeitwert Ihrer Risikoanalyse entspricht.Stellen Sie sicher, dass Ihre Risikoanalyse eine Auswertung für den Fall eines falsch eingestellten Zeitwerts an diesem Eingang enthält.Validieren Sie die gesamte sicherheitsbezogene Funktion in Bezug auf den eingestellten Zeitwert und prüfen Sie die Applikation sorgfältig. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "MaxOverrideTime".  MutingEnable 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Zustandsgesteuerter Eingang für die Freigabe des Muting-Vorgangs.Datentyp: BOOL Anfangswert: FALSE
 | 
FALSE: Keine Freigabe für den Muting-Vorgang
TRUE: Freigabe für den Muting-Vorgang |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "MutingEnable".  S_StartStopOverride 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Zustandsgesteuerter Eingang zum Starten des Override-Vorgangs durch den Bediener. Datentyp: SAFEBOOL Anfangswert: SAFEFALSE
 
 
| Hinweis Wird der Override-Vorgang unterbrochen, obwohl der Muting-Fehler noch besteht, steuert Ausgang S_AOPD_Out auf SAFEFALSE und Ausgang Error auf TRUE.
 |  
 
| Hinweis Der Status an Eingang S_StartStopOverride hat keine Auswirkung, wenn die Voraussetzungen für die Override-Funktion nicht erfüllt sind (Ausgang OverridePossible = FALSE).
 |  | 
SAFEFALSE: Die Override-Funktion ist nicht angefordert
SAFETRUE: Die Override-Funktion ist angefordert |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_StartStopOverride".  S_StartReset 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Zustandsgesteuerter Eingang zur Vorgabe der 
											
											Anlaufsperre nach dem Start der Sicherheitssteuerung oder bei Aktivierung des Bausteins.Eine aktive Anlaufsperre muss durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset manuell aufgehoben werden. Eine deaktivierte Anlaufsperre führt dazu, dass der Ausgang S_AOPD_Out automatisch auf SAFETRUE wechselt, wenn der Funktionsbaustein aktiviert und die Sicherheitsfunktion nicht angefordert ist.Datentyp: SAFEBOOL Anfangswert: SAFEFALSE
 | 
SAFEFALSE: mit Anlaufsperre
SAFETRUE: ohne Anlaufsperre |  
 
| Nichterfüllen der Sicherheitsanforderungen 
 
Stellen Sie sicher, dass Ihre Risikoanalyse eine Auswertung für den Fall der deaktivierten Anlaufsperre (S_StartReset = SAFETRUE) enthält.Beachten Sie die vorgegebenen Richtlinien in relevanten Sektornormen bezüglich der Anlaufsperre.Stellen Sie sicher, dass an anderer Stelle oder mit anderen Mitteln eine geeignete Anlaufsperre realisiert ist, wenn die Anlaufsperre durch die Einstellung S_StartReset = SAFETRUE deaktiviert ist. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_StartReset".  Reset 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Flankengesteuerter Eingang für das Reset-Signal: 
Datentyp: BOOL
Rücksetzen von Fehlermeldungen, wenn die Fehlerursache nicht mehr besteht.Manuelles Rücksetzen einer aktiven Anlauf-/Wiederanlaufsperre (je nach Art der Anlaufsperre(n) des Funktionsbausteins). Anfangswert: FALSE
 | 
FALSE: Rücksetzen ist nicht angefordertFlanke FALSE > TRUE: Rücksetzen ist angefordert |  
 
| Hinweis Abweichend von der Norm EN ISO 13849-1 erfolgt das Rücksetzen nicht wie dort gefordert durch eine negative (fallende) sondern durch eine positive (steigende) Flanke.
 Um das Rücksetzen (im Hinblick auf die zwingende Abnahmeprozedur) mit einer fallenden Flanke zu implementieren, verwenden Sie den Funktionsbaustein SF_Reset.
 |  Das Rücksetzen des Funktionsbausteins durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset kann dazu führen, dass Ausgang S_AOPD_Out sofort auf SAFETRUE gesteuert wird (in Abhängigkeit der Zustände an den übrigen Eingängen). 
 
| Unbeabsichtigter Betriebsstart 
 
Berücksichtigen Sie in Ihrer Risikoanalyse die Auswirkungen des Rücksetzens durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset.Stellen Sie sicher, dass geeignete Maßnahmen (gemäß zutreffender Sektornormen) getroffen wurden, um Gefährdungen durch das Rücksetzen zu verhindern.Betreten Sie den Betriebsbereich nicht, wenn das Rücksetzen durchgeführt wird.Stellen Sie sicher, dass keine anderen Personen den Betriebsbereich betreten können, wenn das Rücksetzen durchgeführt wird.Verwenden Sie geeignete Sicherheitsverriegelungen, wenn eine Gefahr für Personen und/oder Ausrüstung besteht. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "Reset". | 
| Ausgänge |  Ready 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Ausgang zur Signalisierung "Funktionsbaustein aktiviert/nicht aktiviert".Datentyp: BOOL | 
FALSE: Der Funktionsbaustein ist nicht aktiviert (Activate = FALSE) und alle Ausgänge des Funktionsbausteins sind auf FALSE/SAFEFALSE gesteuert.
TRUE: Funktionsbaustein ist aktiviert (Activate = TRUE) und die Ausgangsparameter stellen den Zustand der Sicherheitsfunktion dar. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "Ready".  S_AOPD_Out 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Ausgang für das Freigabesignal des Funktionsbausteins.Datentyp: SAFEBOOL | 
SAFEFALSE:
Muting- oder Override-Vorgang nicht aktiv und Lichtgitter erkennt einen Gegenstand
oder Muting-Vorgang aktiv und Funktionsbaustein erkennt einen Fehler (und Override nicht angefordert)
oder Override-Vorgang unterbrochen und Funktionsbaustein erkennt einen Fehler
oder Funktionsbaustein nicht aktiviert
oder Anlaufsperre aktiv.
SAFETRUE:
Muting-Vorgang nicht aktiv und Lichtgitter erkennt keinen Gegenstand
oder Override angefordert
oder Muting-Vorgang aktiv und Funktionsbaustein erkennt keinen Fehler. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_AOPD_Out".  S_MutingActive 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Ausgang für den Status des Muting-Vorgangs.Datentyp: SAFEBOOL | 
SAFEFALSE:
Muting-Vorgang nicht aktiv
oder Funktionsbaustein nicht aktiviert
oder Anlaufsperre aktiv
oder Fehlermeldung anliegend.
SAFETRUE:
Muting-Vorgang aktiv
und Funktionsbaustein aktiviert
und Anlaufsperre nicht aktiv
und keine Fehlermeldung anliegend. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_MutingActive".  OverridePossible 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Ausgang für Meldesignal zur Signalisierung, ob ein Override-Vorgang möglich ist: Signalisiert, ob Override durch den Bediener angefordert werden kann (TRUE) oder nicht (FALSE).Datentyp: BOOL | 
FALSE:
Der Funktionsbaustein erkennt keine Muting-Fehler
oder das Lichtgitter erkennt keinen Gegenstand
oder keiner der Muting-Sensoren erkennt einen Gegenstand
oder der Funktionsbaustein ist nicht aktiviert. 
TRUE:
Der Funktionsbaustein erkennt einen Muting-Fehler
und das Lichtgitter erkennt einen Gegenstand
und mindestens einer der Muting-Sensoren erkennt einen Gegenstand
und der Funktionsbaustein ist aktiviert. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "OverridePossible".  OverrideActive 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Ausgang für den Status des Override-Vorgangs.Datentyp: BOOL | 
FALSE:
Override ist nicht angefordert oder bereits abgeschlossen
oder Override ist nicht möglich (OverridePossible = FALSE)
oder Override-Timer (MaxOverrideTime) ist abgelaufen
oder Funktionsbaustein nicht aktiviert 
oder Anlaufsperre aktiv
oder Fehlermeldung anliegend. 
TRUE:
 Override-Vorgang aktiv (Eingang S_StartStopOverride = SAFETRUE)
und Override-Timer (MaxOverrideTime) noch nicht abgelaufen
und Funktionsbaustein aktiviert
und Anlaufsperre nicht aktiv
und keine Fehlermeldung anliegend. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "OverrideActive".  SafetyDemand 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Ausgang zur Signalisierung "Sicherheitsfunktion angefordert". Dieser Ausgang zeigt an, ob die Sicherheitskette unterbrochen und deshalb die Aufmerksamkeit des Bedieners erforderlich ist.  Datentyp: BOOL
 | 
FALSE: Sicherheitsfunktion ist nicht angefordert. 
TRUE: Die Sicherheitsfunktion ist angefordert. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "SafetyDemand".  ResetRequest 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Ausgang zur Signalisierung "Rücksetzen erforderlich". Dieser Ausgang zeigt an, ob das Rücksetzen durch den Bediener erforderlich ist. Datentyp: BOOL
 | 
FALSE: Kein Rücksetzen erforderlich.
TRUE: Rücksetzen ist erforderlich,
zum Aufheben einer aktiven Anlauf- oder Wiederanlaufsperre (falls verfügbar bei diesem Funktionsbaustein)
oder zum Rücksetzen eines Fehlers. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "ResetRequest".  Error 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Ausgang für Fehlermeldung.Datentyp: BOOL | 
FALSE: Es liegt kein Fehler vor.
TRUE: Der Funktionsbaustein hat einen Fehler erkannt. In der Folge wird Ausgang S_AOPD_Out auf SAFEFALSE gesteuert. |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "Error".  DiagCode 
 
| Kurzbeschreibung | Wert |  
| Ausgang für Diagnosemeldung.Datentyp: WORD | Diagnosemeldung des Funktionsbausteins. Die möglichen Werte sind im Thema "Diagnose-Codes" aufgelistet und beschrieben.
 |  Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "DiagCode". | 
| Detailinformationen |  Signalablauf-Diagramm 
Das nachfolgend gezeigte Signalablauf-Diagramm zeigt den Muting-Vorgang (sequenzielles Muting mit vier Sensoren) am Beispiel eines Montagebandes, das in den Betriebsbereich einer laufenden Maschine mündet. Dies ist in der Grafik am Beginn dieses Themas illustriert. 
 Die Materialflussrichtung des Bandes ist von links nach rechts, d.h. die beiden mit den Bausteineingängen MutingSwitch11 und MutingSwitch12 verbundenen Muting-Sensoren befinden sich hintereinander und auf derselben Bandseite vor der Schutzeinrichtung. Die an die Bausteineingänge MutingSwitch21 und MutingSwitch22 angeschlossenen Sensoren sind hinter der Schutzeinrichtung angeordnet (ebenfalls sequenziell auf derselben Bandseite). Dies ist in der Grafik am Beginn dieses Themas illustriert. Weitere Annahmen: 
S_StartReset = SAFEFALSE: Anlaufsperre nach Bausteinaktivierung und nach Start der Sicherheitssteuerung.
MutingEnable = TRUE (Konstante): Kein separates Freigabesignal für den Muting-Vorgang erforderlich. 
 
  
 
| 0 | Der Funktionsbaustein ist noch nicht aktiviert (Activate = FALSE).  Folglich sind alle Ausgänge FALSE oder SAFEFALSE. |  
| 1 | Nach der Bausteinaktivierung durch Activate = TRUE ist zunächst noch die Anlaufsperre aktiv. Ausgang S_AOPD_Out bleibt folglich vorerst SAFEFALSE. |  
| 2 | Aufheben der Anlaufsperre durch positive Signalflanke an Eingang Reset.Ausgang S_AOPD_Out wechselt sofort auf SAFETRUE (Normalbetrieb), da 
die Muting-Lampe durch ein SAFETRUE-Signal an Eingang S_MutingLamp ihre Betriebsbereitschaft meldet unddas Lichtgitter ebenfalls keinen Gegenstand erkennt (Eingang S_AOPD_In = SAFETRUE). |  
| 3 | Der erste Muting-Sensor des ersten sequenziellen Sensorenpaars (vor der Schutzeinrichtung) an Eingang MutingSwitch11 erkennt einen Gegenstand und wechselt auf TRUE.Mit diesem Zustandswechsel an MutingSwitch11 startet die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer. Die maximal zulässige Dauer ist an Eingang MaxMutingTime vorgegeben. |  
| 4 | Auch der zweite Muting-Sensor des ersten sequenziellen Sensorenpaars erkennt den Gegenstand (Eingang MutingSwitch12 wird TRUE).Dies entspricht den Anforderungen an eine gültige Muting-Sequenz, d.h. der Gegenstand wird als zulässig betrachtet und Ausgang S_MutingActive steuert in der Folge auf SAFETRUE:  Muting ist aktiv. |  
| 5 | Der Gegenstand erreicht das Lichtgitter: Eingang S_AOPD_In wird SAFEFALSE ("Lichtgitter unterbrochen").Da das Muting aktiv ist (MutingSwitch11 und MutingSwitch12 sind noch TRUE), darf die Maschine im Betriebsbereich weiterlaufen: Ausgang S_AOPD_Out bleibt dann SAFETRUE. |  
| 6 | Der Gegenstand erreicht den ersten Muting-Sensor des zweiten sequenziellen Sensorenpaars (hinter der Schutzeinrichtung): Eingang MutingSwitch21 wird TRUE.Da beide Muting-Sensoren des ersten Sensorenpaars nach wie vor TRUE sind, ist die Muting-Sequenz gültig. Folglich bleiben die Ausgänge S_AOPD_Out und S_MutingActive beide SAFETRUE. Die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer (Timer MaxMutingTime) läuft weiter. |  
| 7 | Auch der zweite Muting-Sensor des zweiten sequenziellen Sensorenpaars erkennt den Gegenstand (Eingang MutingSwitch22 wird TRUE).Da auch an MutingSwitch11 und MutingSwitch12 und MutingSwitch21 nach wie vor TRUE-Signale anliegen, sind die Anforderungen an eine gültige Muting-Sequenz erfüllt und Muting bleibt aktiv: Die Ausgänge S_AOPD_Out und S_MutingActive bleiben beide SAFETRUE und Timer MaxMutingTime läuft weiter. |  
| 8 | Der Gegenstand verlässt den Erfassungsbereich des ersten Muting-Sensors vor der Schutzeinrichtung: Eingang MutingSwitch11 wechselt von TRUE nach FALSE.Dies entspricht den Anforderungen an eine gültige Muting-Sequenz, d.h. Muting bleibt aktiv. Folglich bleiben die Ausgänge S_AOPD_Out und S_MutingActive beide SAFETRUE. Die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer (Timer MaxMutingTime) läuft weiter. |  
| 9 | Der Gegenstand verlässt den Erfassungsbereich des zweiten Muting-Sensors vor der Schutzeinrichtung: Eingang MutingSwitch12 wechselt von TRUE nach FALSE.Dies entspricht den Anforderungen an eine gültige Muting-Sequenz, d.h. Muting bleibt aktiv. Folglich bleiben die Ausgänge S_AOPD_Out und S_MutingActive beide SAFETRUE. Die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer (Timer MaxMutingTime) läuft weiter. |  
| 10 | Der Gegenstand hat das Lichtgitter passiert (S_AOPD_In wechselt wieder auf SAFETRUE). MutingSwitch21 und MutingSwitch22 sind immer noch TRUE.Dies entspricht den Anforderungen an eine gültige Muting-Sequenz, d.h. Muting bleibt aktiv. Folglich bleiben die Ausgänge S_AOPD_Out und S_MutingActive beide SAFETRUE. Die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer (Timer MaxMutingTime) läuft weiter. |  
| 11 | Der Gegenstand bewegt sich in Richtung Betriebsbereich aus dem Erfassungsbereich des ersten Muting-Sensors hinter der Schutzeinrichtung heraus: Eingang MutingSwitch21 wechselt auf FALSE.Mit dem Wechsel an MutingSwitch21 auf FALSE innerhalb der an MaxMutingTime eingestellten Zeit ist der Muting-Vorgang erfolgreich abgeschlossen. S_MutingActive wird SAFEFALSE und Ausgang S_AOPD_Out bleibt SAFETRUE.Da die Schutzeinrichtung keinen Gegenstand erkennt und der Muting-Vorgang innerhalb der vorgebenen Zeit MaxMutingTime abgeschlossen wurde und der Wechsel an MutingSwitch21 den Anforderungen an eine gültige Muting-Sequenz entspricht, wird kein Fehler gemeldet (Error bleibt FALSE) und Ausgang S_AOPD_Out bleibt SAFETRUE ("Maschine läuft weiter"). |  
| 12 | Eingang MutingSwitch22 wechselt ebenfalls auf FALSE und die Schutzeinrichtung erkennt keinen Gegenstand. Da dies einer gültigen Muting-Sequenz entspricht, bleibt Ausgang S_AOPD_Out = SAFETRUE. Der Muting-Vorgang ist somit erfolgreich abgeschlossen. |   Anwendungsbeispiel 
Die folgende Abbildung zeigt die Verschaltung von vier Muting-Sensoren (B2, B3, B4 und B5) mit dem Funktionsbaustein SF_MutingSeq. Die Muting-Sensoren sind als jeweils zwei sequenzielle Sensorenpaare angeordnet, wobei alle Sensoren identisch ausgerichtet und auf derselben Bandseite montiert sind. Die Materialflussrichtung des Bandes ist von links nach rechts, d.h. das Muting-Sensorenpaar MutingSwitch11/MutingSwitch12 ist vor der Schutzeinrichtung und MutingSwitch21/MutingSwitch22 hinter der Schutzeinrichtung angeordnet. Dies ist in der Grafik am Beginn dieses Themas illustriert. 
 
 
| Hinweis Der Freigabeausgang S_AOPD_Out des Funktionsbausteins SF_MutingSeq ist über eine globale I/O-Variable oder über weitere sicherheitsbezogene Funktionen/Funktionsbausteine mit einer Ausgangsklemme der Applikation verschaltet.
 Die Bausteinausgänge OverridePossible, OverrideActive, SafetyDemand und ResetRequest können zu Signalisierungszwecken mit Geräteausgängen verschaltet werden.
 |    
    
 
| B1 | zweikanaliges Lichtgitter (B1S = optoelektronischer Sender, B1E = optoelektronischer Empfänger) |  
| B2, B3 | optoelektronische Muting-Sensoren (erstes sequenzielles Sensorenpaar), jeweils einkanalig, vor dem Lichtgitter angeordnet |  
| B4, B5 | optoelektronische Muting-Sensoren (zweites sequenzielles Sensorenpaar), jeweils einkanalig, hinter dem Lichtgitter angeordnet |  
| P1 | Muting-Lampe mit einkanaligem Rückmeldesignal, überwacht durch Sicherheitslogik |  
| S1 | Reset-Taster (einkanalig) zum Rücksetzen von Bausteinfehlern und zum Aufheben der Anlaufsperre |  
| S2 | Override-Schlüsselschalter |  
|  | Siehe Hinweis vor der Abbildung. |   Funktionsbaustein-Instanziierung 
Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Abschnitten:Die IEC 61131-3 definiert die Instanziierung von Funktionsbausteinen. Instanziieren bedeutet, dass ein Funktionsbaustein einmal definiert wird und dann mehrfach verwendet (instanziiert) werden kann. Dies gilt gleichermaßen für alle FBs (anwenderdefinierte POEs sowie FBs in Bibliotheken, z.B. IEC-Standard-Funktionsbausteine, Firmware-FBs, FBs aus Anwenderbibliotheken). 
Warum Instanziierung?Ein Funktionsbaustein besitzt einen internen Speicher, in dem dieser die Arbeitsdaten (lokale Variablen) ablegt. Das bedeutet, die Ausgangswerte, die ein FB berechnet, hängen von den aktuellen intern gespeicherten Werten ab. Die gleichen Eingangswerte liefern deshalb bei verschiedenen FB-Instanzen nicht zwingend die gleichen Ausgangswerte.
 Die internen Daten des Funktionsbausteins müssen daher für jeden Aufruf, d.h. für jede FB-Instanz, in einem getrennten Speicherbereich gehalten werden. Um jede FB-Instanz eindeutig identifizieren und ihren Speicherbereich separat halten zu können, werden Instanznamen verwendet.
 Der FB-Instanzname muss in der 'Variablen'-Tabelle der POE deklariert werden, in welcher der FB verwendet werden soll.
 Es gilt Folgendes: 
Funktionsbausteine können in anderen Funktionsbausteinen und in Programm-POEs instanziiert werden. Der Aufruf eines FB in einer Funktion-POE ist nicht möglich.Funktionen werden ohne Instanznamen aufgerufen, da sie keinen internen Speicher besitzen. In PLCnext Engineer wird strikt zwischen sicherheitsbezogenem Code und (nicht-sicherheitsbezogenem) Standard-Code unterschieden. Wenn Ihr Projekt eine sicherheitsbezogene SPS enthält, gilt Folgendes: 
Sicherheitsbezogene FBs können nur in sicherheitsbezogenen POEs instanziiert werden, aber nicht in Standard-POEs (nicht-sicherheitsbezogen).Anwenderdefinierte Standard-FBs können nur in Standard-POEs instanziiert werden. Sie können nicht in sicherheitsbezogenen POEs aufgerufen werden.Bestimmte Standard-Firmware-FBs können sowohl in sicherheitsbezogenen, als auch in Standard-POEs instanziiert werden.
 
| Hinweis Beim Einfügen eines Standard-FBs in ein sicherheitsbezogenes SNOLD-Netzwerk gelten die Regeln für die implizite Typumwandlung (sicherheitsbezogen nach Standard).
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 Beispiel für die Instanziierung eines anwenderdefinierten Funktionsbausteins 
Der anwenderdefinierte Funktionsbaustein 'TLC' ("Two Level Controller") wird zur Kategorie 'Funktionen & Funktionsbausteine' (im Bereich KOMPONENTEN) hinzugefügt. Der Baustein soll zweimal in der Programm-POE 'Container' aufgerufen werden, um den Füllstand und die Temperatur eines Boilers zu steuern. Für beide FB-Instanzen wird eine Instanz-Deklaration in die Variablentabelle der aufrufenden Programm-POE 'Container' eingefügt: TLCTemperature und TLCLevel. Der Funktionsbaustein 'TLC' kann dadurch im Code-Arbeitsblatt der aufrufenden POE zweimal über diese Instanznamen aufgerufen werden.Die zwei FB-Instanzen wurden in das Code-Arbeitsblatt 'Container' eingefügt, wobei unterschiedliche Variablen an die Eingangs- und Ausgangs-Formalparameter der Instanzen angeschlossen sind ('Level...' und 'Temperatur...').
 
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