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Funktionsbeschreibung

Der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein SF_EnableSwitch wertet die Signale eines handbetätigten dreistufigen Zustimmschalters (gemäß IEC 60947-5-8) aus, um dessen Schaltstufe und Schaltrichtung zu erkennen.

Damit wird die Aufhebung von technischen Schutzmaßnahmen mittels eines Zustimmschalters ermöglicht, unter der Voraussetzung, dass die entsprechende Betriebsart (z.B. Begrenzung der Bewegungsgeschwindigkeit oder des Bewegungsbereichs) angewählt und aktiv ist.

Die Aufhebung der technischen Schutzmaßnahme darf der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein ausschließlich nach einem Wechsel von Schaltstufe 1 nach Schaltstufe 2 freigeben. Die Aufhebung der technischen Schutzmaßnahme durch den Funktionsbaustein ist bei anderen Schaltrichtungen oder Schaltstufen nicht zulässig.

WARNUNG
Nichterfüllen der Sicherheitsanforderungen

Stellen Sie sicher, dass der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein die Aufhebung der technischen Schutzmaßnahme nur nach einem Wechsel von Schaltstufe 1 nach Schaltstufe 2 freigibt.

Hinweis
Die Anwahl der entsprechenden Betriebsart (Begrenzung der Bewegungsgeschwindigkeit oder des Bewegungsbereichs) müssen Sie außerhalb des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch realisieren. Dieses gilt auch für die Verschaltung des Rückmeldesignals (an S_SafetyActive), welches anzeigt, ob die angewählte Betriebsart aktiv ist.

Mit Hilfe von S_AutoReset kann eine Wiederanlaufsperre vorgegeben werden.

An seinem Ausgang S_EnableSwitchOut führt der Funktionsbaustein Stopp-Kategorie 0 aus.

Anforderungen an den Zustimmschalter

Der verwendete dreistufige Zustimmschalter muss den Anforderungen der IEC 60947-5-8 und der in Ihrer Anwendung erforderlichen Kategorie/SIL/PL entsprechen. Er muss folgende Schaltfolge für seine drei Schaltstufen unterstützen:

Weitere Infos
Das Schaltweg-Diagramm, ein Anschlussbild sowie die daraus resultierenden Signale (Schaltstufen) an den Bausteineingängen finden Sie in der Übersicht zu diesem Funktionsbaustein.

Allgemeine Anforderungen

Um die Anforderungen der IEC 60947-5-8 umzusetzen, muss ein der Norm entsprechendes Schaltgerät als Zustimmschalter verwendet werden. Die Anwahl der erforderlichen Betriebsart muss gemäß Ihrer Risikoanalyse erfolgen.

WARNUNG
Nichterfüllen der Sicherheitsanforderungen
  • Stellen Sie sicher, dass die erforderliche Betriebsart der Maschine entsprechend Ihrer Risikoanalyse eingestellt ist.
  • Stellen Sie sicher, dass geeignete Maßnahmen getroffen werden, um jeden automatischen Betrieb der Maschine während dieser Betriebsart sicher zu sperren.

Die Vorgabe der Betriebsart realisieren Sie typischerweise mit einem Betriebsartenwahlschalter in Verbindung mit dem Funktionsbaustein SF_ModeSelector.

Der Funktionsbaustein SF_EnableSwitch verarbeitet die Bestätigung der angewählten Betriebsart über das Signal am Eingang S_SafetyActive.

Wiederanlaufsperre (S_AutoReset)

Mit S_AutoReset wird die Wiederanlaufsperre nach Rückkehr einer gültigen Signalfolge an den Eingängen S_EnableSwitchCh1 und/oder S_EnableSwitchCh2 vorgegeben.

S_AutoReset = SAFEFALSEAktive Wiederanlaufsperre nach Fehlermeldung.
Die Wiederanlaufsperre wird erst durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset aufgehoben.1

S_AutoReset = SAFETRUEWiederanlaufsperre ist nicht vorgegeben. Sobald nach einer Fehlermeldung an den Eingängen wieder eine gültige Signalkombination vom Zustimmschalter anliegt, steuert der Funktionsbaustein den Freigabeausgang entsprechend.2

1Nach Aufhebung der Wiederanlaufsperre kann der Status an Ausgang S_EnableSwitchOut sofort von SAFEFALSE auf SAFETRUE wechseln, wenn an den anderen Eingängen eine gültige Signalkombination anliegt.

WARNUNG
Unbeabsichtigter Betriebsstart
  • Prüfen Sie, welche Auswirkungen die Aufhebung der Wiederanlaufsperre durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset hat.
  • Stellen Sie sicher, dass geeignete Maßnahmen (gemäß zutreffender Sektornormen) getroffen wurden, um Gefährdungen bei der Aufhebung der Wiederanlaufsperre zu verhindern.
  • Betreten Sie den Betriebsbereich nicht, wenn Sie die Wiederanlaufsperre aufheben.
  • Stellen Sie sicher, dass keine anderen Personen den Betriebsbereich betreten können, wenn die Wiederanlaufsperre aufgehoben wird.
  • Verwenden Sie geeignete Sicherheitsverriegelungen, wenn eine Gefahr für Personen und/oder Ausrüstung besteht.

2Die Wiederanlaufsperre darf nur dann deaktiviert werden (S_AutoReset = SAFETRUE), wenn sichergestellt ist, dass bei einem Anlauf der Maschine/Anlage keine gefahrbringende Situation entstehen kann oder dass an anderer Stelle oder mit anderen Mitteln eine geeignete Wiederanlaufsperre realisiert ist.

WARNUNG
Nichterfüllen der Sicherheitsanforderungen
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Risikoanalyse eine Auswertung für den Fall der deaktivierten Wiederanlaufsperre (S_AutoReset = SAFETRUE) enthält.
  • Beachten Sie die vorgegebenen Richtlinien in relevanten Sektornormen bezüglich der Wiederanlaufsperre.
  • Stellen Sie sicher, dass an anderer Stelle oder mit anderen Mitteln eine geeignete Anlaufsperre realisiert ist, wenn die Wiederanlaufsperre durch die Einstellung S_AutoReset = SAFETRUE deaktiviert ist.

Anlaufsperre nach dem Start der Sicherheitssteuerung

Wenn beim Start der Sicherheitssteuerung bereits eine Rückmeldung anliegt, dass die erforderliche Betriebsart eingestellt ist (Eingang S_SafetyActive = SAFETRUE), muss an den Eingängen S_EnableSwitchCh1 und S_EnableSwitchCh2 die Signalkombination für Schaltstufe 1 (Zustimmschalter unbetätigt) anliegen Andernfalls gibt der Funktionsbaustein eine Fehlermeldung aus und Ausgang S_EnableSwitchOut bleibt im definierten sicheren Zustand SAFEFALSE.