IP-Adressen den Steuerungen zuweisen
Diese Thema enthält folgende Informationen:
Physikalische und virtuelle IP-Adressen der Steuerungen im redundanten Steuerungssystem
Jede LAN-Schnittstelle der Steuerungen im redundanten Steuerungssystem besitzt eine eigene eindeutige physikalische IP-Adresse, die für den direkten Zugriff auf die Schnittstelle und zur Kommunikation im Ethernet-Netzwerk dient. Zusätzlich zu dieser physikalischen Adresse besitzt jedes LAN-Schnittstellenpaar der PRIMARY- und BACKUP-Steuerung eine virtuelle IP-Adresse (System-IP-Adresse). Die virtuelle IP-Adresse ist immer der PRIMARY-Steuerung zugeordnet und jeweils nur in der PRIMARY-Steuerung aktiv. Die Adresse wird zur Kommunikation zwischen PRIMARY-Steuerung und PLCnext Engineer verwendet (für Online- und Debug-Funktionen). Die BACKUP-Steuerung verwendet die virtuelle Adresse zur Kommunikation mit der prozessführenden PRIMARY-Steuerung. Das bedeutet, alle an die virtuelle IP-Adresse gesendeten Daten werden immer von der PRIMARY-Steuerung verarbeitet.
Die virtuelle IP-Adresse jedes LAN-Schnittstellenpaares der beiden Steuerungen (z.B. LAN1 von Steuerung 1 und LAN1 von Steuerung 2) muss immer gleich sein.
Fällt die (aktive) PRIMARY-Steuerung aus, wird die virtuelle IP-Adresse der BACKUP-Steuerung zugeordnet. So wird sichergestellt, dass die BACKUP-Steuerung die Rolle der PRIMARY-Steuerung übernimmt (d.h. die BACKUP-Steuerung ist jetzt prozessführend) und die Kommunikation mit PLCnext Engineer abwickelt.
Die Adresszuordnung für die LAN-Schnittstellen und die Vergabe der IP-Adressen der Steuerungen kann in PLCnext Engineer vorgenommen werden (siehe unten) oder direkt an der Steuerung.
Anforderungen an die IP-Adressvergabe
Für die Zuweisung der IP-Adressen für die LAN-Schnittstellen der Steuerungen in einem redundanten Steuerungssystem gelten die folgenden Anforderungen:
- Die physikalischen IP-Adressen jedes LAN-Schnittstellenpaares der FIRST- und SECOND-Steuerung werden automatisch wie folgt von der eingestellten virtuellen IP-Adresse abgeleitet: Physikalische Adresse der FIRST-Steuerung = virtuelle IP-Adresse + 1 Physikalische Adresse der SECOND-Steuerung = virtuelle IP-Adresse + 2
- Die physikalischen IP-Adressen jedes LAN-Schnittstellenpaares der Steuerungen (z.B. LAN1 von Steuerung 1 und LAN1 von Steuerung 2) müssen im gleichen Subnetzwerk liegen.
- Die physikalischen IP-Adressen der unterschiedlichen LAN-Schnittstellenpaare der Steuerungen müssen in verschiedenen Subnetzwerken liegen.
- Zur Unterstützung der Profinet-Systemredundanz muss mindestens dem Profinet-Port der Steuerung eine gültige IP-Adresse zugewiesen sein.Beim RFC 4072R ist dies der Port LAN1 (an dieser Schnittstelle steht die Profinet Controller-Funktion der Steuerung zur Verfügung).
IP-Adressen der LAN-Schnittstellen der Steuerungen konfigurieren
Die IP-Adressen für die LAN-Schnittstellen der Steuerungen werden über den 'Einstelllungen'-Editor des Steuerungsknotens vergeben.
Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Doppelklicken Sie in der ANLAGE auf den Steuerungsknoten. Öffnen Sie den 'Einstellungen'-Editor und wählen Sie die Kategorie 'Ethernet'.Die Kategorie zeigt die IP-Konfiguration für das redundante Steuerungssystem. Für jede konfigurierbare LAN-Schnittstelle der beiden Steuerungen ist hier eine eigene Parametergruppe mit dem Namen 'TCP/IP...' verfügbar.
- Wählen Sie in jeder Parametergruppe den Adresszuordnungsmodus für die IP-Adressen der LAN-Schnittstelle aus. In der Einstellung 'automatisch' werden die IP-Adressen (virtuelle und physikalische Adressen) automatisch zugewiesen und können nicht geändert werden. Wählen Sie 'manuell', wenn Sie die IP-Adressen manuell vergeben möchten (siehe folgender Schritt).
- Wenn Sie 'manuell' gewählt haben, geben Sie die IP-Adresse in das Feld 'IP-Adresse' ein. Sobald Sie eine IP-Adresse eingetragen haben, werden die physikalischen IP-Adressen der FIRST- und SECOND-Steuerung automatisch von der eingegebenen IP-Adresse abgeleitet (wie oben beschrieben) und in die entsprechenden Felder eingetragen (die Werte können nicht bearbeitet werden).
 Beim RFC 4072R ist dies der Port LAN1 (an dieser Schnittstelle steht die Profinet Controller-Funktion der Steuerung zur Verfügung).Hinweis 
 Zur Unterstützung der Profinet-Systemredundanz muss mindestens dem Profinet-Port der Steuerung eine gültige IP-Adresse zugewiesen sein.Hinweis 
 Die 'IP-Adresse' ist die virtuelle IP-Adresse, die jeweils einem LAN-Schnittstellenpaar der PRIMARY- und BACKUP-Steuerung zugewiesen ist (siehe oben).
- Geben Sie die anderen Netzwerkparameter für die LAN-Schnittstellen ein (beachten Sie hierbei die oben stehenden Anforderungen).
Nachdem Sie die Adresseinstellungen vorgenommen haben, können Sie über das Steuerungs-Cockpit eine Verbindung zur Steuerung herstellen, um bspw. das Projekt an die Steuerung zu senden, Informationen zum redundanten Steuerungssystem abzurufen usw. (siehe hierzu auch das Thema "Synchronisation von Variablen-/Portwerten ein-/ausschalten").
 Beispiel für eine IP-Konfiguration eines redundanten Steuerungssystems
Beispiel für eine IP-Konfiguration eines redundanten Steuerungssystems
