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Weitere Signalablauf-Diagramme

Beachten Sie bitte, dass temporäre Zwischenzustände nicht im Signalablauf-Diagramm dargestellt sind. In diesem Diagramm werden nur typische Signalkombinationen der Eingangssignale dargestellt. Weitere Signalkombinationen sind möglich.

Die signifikantesten Bereiche innerhalb des Signalablauf-Diagramms sind farblich unterlegt.

Weitere Infos
Beachten Sie bitte auch das Diagramm in der Übersicht zu diesem Funktionsbaustein.

Hinweis
Beachten Sie bitte, dass im Folgenden nur die Materialflussrichtung von den Muting-Sensoren MutingSwitch11MutingSwitch12 zu den Muting-Sensoren MutingSwitch21MutingSwitch22 beschrieben ist. D.h. das sequenzielle Muting-Sensorenpaar MutingSwitch11/MutingSwitch12 ist vor der Schutzeinrichtung und MutingSwitch21/MutingSwitch22  hinter der Schutzeinrichtung angeordnet. Dies ist in der Grafik in der Bausteinübersicht illustriert.
 
Der Funktionsbaustein unterstützt auch die entgegengesetzte Materialflussrichtung von den Muting-Sensoren MutingSwitch22MutingSwitch21 zu den Muting-Sensoren MutingSwitch12MutingSwitch11. Der funktionelle Ablauf ist identisch.

Gegenstand im Betriebsbereich, Muting inaktiv, Stoppanforderung durch Schutzeinrichtung, Anlaufsperre vorgegeben

Das nachfolgend gezeigte Signalablauf-Diagramm zeigt das Verhalten, wenn ein Gegenstand (z.B. eine Stange) den Lichtstrahl des ersten Muting-Sensors vor der Schutzeinrichtung unterbricht (siehe Situation (1)) und anschließend in den Betriebsbereich der abgesicherten Maschine vordringt, d.h. auch den Lichtstrahl der Schutzeinrichtung unterbricht (siehe Situation (2)). Dadurch wird eine Stoppanforderung ausgelöst, denn Muting ist nicht aktiv. Um Muting zu aktivieren, müssen bei der genannten Materialflussrichtung die Muting-Sensoren an den Eingängen MutingSwitch11 und MutingSwitch12 in der korrekten Reihenfolge, d.h. zuerst MutingSwitch11 dann MutingSwitch12, den Gegenstand erkennen, d.h. auf TRUE wechseln.

MS_11, MS_12: Erstes sequenzielles Muting-Sensorenpaar, angeschlossen an die Bausteineingänge MutingSwitch11 und MutingSwitch12 (die "gelben Kegel" symbolisieren den Erfassungsbereich)
MS_21, MS_22: Zweites sequenzielles Muting-Sensorenpaar, angeschlossen an die Bausteineingänge MutingSwitch21 und MutingSwitch22

Weitere Annahmen:

0Der Funktionsbaustein ist noch nicht aktiviert (Activate = FALSE).

Folglich sind alle Ausgänge FALSE oder SAFEFALSE.
1Nach der Bausteinaktivierung durch Activate = TRUE ist zunächst noch die Anlaufsperre aktiv. Freigabeausgang S_AOPD_Out bleibt deshalb SAFEFALSE.
2Aufheben der Anlaufsperre durch positive Signalflanke an Eingang Reset.

Ausgang S_AOPD_Out wechselt sofort auf SAFETRUE, weil

  1. die Muting-Lampe durch ein SAFETRUE-Signal an Eingang S_MutingLamp ihre Betriebsbereitschaft meldet und
  2. und das Lichtgitter ebenfalls nicht unterbrochen ist (Eingang S_AOPD_In = SAFETRUE).
3Der Gegenstand in unserem Beispiel unterbricht den Lichtstrahl des Muting-Sensors an Eingang MutingSwitch11, das Signal wechselt deshalb auf TRUE (Situation (1) in der Abbildung oben).

Mit diesem Zustandswechsel an MutingSwitch11 startet die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer MaxMutingTime.
4Bevor das Muting aktiviert werden kann (dazu müsste das Signal an Eingang MutingSwitch12 ebenfalls TRUE werden), unterbricht die Stange auch das Lichtgitter der Schutzeinrichtung (Situation (2) in der Abbildung oben), d.h. S_AOPD_In wechselt auf SAFEFALSE.

Mit dem Wechsel an S_AOPD_In auf SAFEFALSE wird der Muting-Vorgang abgebrochen. In der Folge steuert der Freigabeausgang S_AOPD_Out auf SAFEFALSE.
5Die Stange wurde aus dem Erfassungsbereich der Schutzeinrichtung und des Muting-Sensors entfernt. Dadurch wechseln S_AOPD_In auf SAFETRUE und MutingSwitch11 wieder auf FALSE.

Obwohl die Lichtstrahlen aller Sensoren nicht mehr unterbrochen sind, bleibt Freigabeausgang S_AOPD_Out = SAFEFALSE, da zunächst eine positive Flanke an Eingang Reset erwartet wird.
6Aufheben der Anlaufsperre durch positive Signalflanke an Eingang Reset. Da S_AOPD_In = SAFETRUE (Lichtstrahl der Schutzeinrichtung nicht unterbrochen), steuert Ausgang S_AOPD_Out auf SAFETRUE.

Fehlerfreie Verwendung der Override-Funktion

Das nachfolgend gezeigte Signalablauf-Diagramm zeigt den Muting-Vorgang mit Override-Funktion am Beispiel eines unzulässigen Gegenstandes auf einem Montageband, das in einen Betriebsbereich mit einer laufenden Maschine mündet. Dies ist in der folgenden Grafik illustriert:

Im Signalablauf-Diagramm wird ein fehlerfreier Override-Vorgang demonstriert, der nach dem Bewegen des Gegenstands aus dem Betriebsbereich automatisch endet.

Weitere Annahmen:

Die Schritte 0 bis 6 entsprechen dem Signalablauf-Diagramm für fehlerfreies Muting in der Bausteinübersicht.

0Der Funktionsbaustein ist noch nicht aktiviert (Activate = FALSE). Folglich sind alle Ausgänge FALSE.
1Nach Bausteinaktivierung durch Activate = TRUE ist zunächst die Anlaufsperre aktiv. Ausgang S_AOPD_Out bleibt folglich vorerst SAFEFALSE.
2Rücksetzen der Anlaufsperre durch positive Signalflanke an Eingang Reset.

Ausgang S_AOPD_Out wechselt sofort auf SAFETRUE (Normalbetrieb), da
  1. die Muting-Lampe durch ein SAFETRUE-Signal an Eingang S_MutingLamp ihre Betriebsbereitschaft meldet und
  2. das Lichtgitter erkennt ebenfalls keinen Gegenstand (Eingang S_AOPD_In = SAFETRUE).
3Der erste Muting-Sensor des ersten sequentiellen Sensorenpaars (vor der Schutzeinrichtung) an Eingang MutingSwitch11 erkennt einen Gegenstand und wechselt auf TRUE.

Mit diesem Zustandswechsel an MutingSwitch11 startet die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer. Die maximal zulässige Dauer ist am Eingang MaxMutingTime vorgegeben.
4Auch der zweite Muting-Sensor des ersten sequenziellen Sensorenpaars erkennt den Gegenstand (Eingang MutingSwitch12 wird TRUE).

Dies entspricht den Anforderungen an eine gültige Muting-Sequenz, d.h. der Gegenstand wird als zulässig betrachtet und Ausgang S_MutingActive steuert in der Folge auf SAFETRUE: Muting ist aktiv.
5Der Gegenstand erreicht das Lichtgitter: Eingang S_AOPD_In wird SAFEFALSE ("Lichtgitter unterbrochen").

Da das Muting aktiv ist (MutingSwitch11 und MutingSwitch12 sind noch TRUE), darf die Maschine im Betriebsbereich weiterlaufen: Ausgang S_AOPD_Out bleibt dann SAFETRUE.
6Der Gegenstand erreicht den ersten Muting-Sensor des zweiten sequenziellen Sensorenpaars (hinter der Schutzeinrichtung): Eingang MutingSwitch21 wird TRUE.

Da beide Muting-Sensoren des ersten Sensorenpaars nach wie vor TRUE sind, ist die Muting-Sequenz gültig. Folglich bleiben die Ausgänge S_AOPD_Out und S_MutingActive beide SAFETRUE. Die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer (Timer MaxMutingTime) läuft weiter.
7 Muting-Sensor MutingSwitch11 erkennt keinen Gegenstand mehr und steuert auf FALSE, bevor Muting-Sensor MutingSwitch22 auf TRUE wechselt (das Lichtgitter ist noch unterbrochen, d.h. S_AOPD_In = SAFEFALSE).

Somit tritt ein Muting-Fehler auf, weshalb Ausgang Error auf TRUE steuert.

Muting wird sofort deaktiviert (Ausgang S_MutingActive steuert auf SAFEFALSE und der Timer MaxMutingTime wird gestoppt) und die Maschine darf im Betriebsbereich nicht mehr weiterlaufen. Ausgang S_AOPD_Out steuert auf SAFEFALSE.

Die Voraussetzungen für einen Override-Vorgang sind gegeben. Ausgang OverridePossible steuert auf TRUE.
8Das Bedienpersonal fordert über ein Befehlsgerät den Override-Vorgang an (Eingang S_StartStopOverride wechselt auf SAFETRUE). Ausgang OverrideActive steuert auf TRUE.

Die Override-Zeitmessung startet. Die maximal zulässige Dauer ist am Eingang MaxOverrideTime vorgegeben. Als Folge des aktiven Override-Vorgangs steuert der Ausgang Error auf FALSE.

Ausgang S_AOPD_Out steuert auf SAFETRUE, da der Override-Vorgang aktiv ist.

Der Gegenstand kann jetzt aus dem Betriebsbereich bewegt werden.
9Der Override-Vorgang wird automatisch beendet, weil der Gegenstand entfernt worden ist (alle Muting-Sensoren sind FALSE) und das Lichtgitter erkennt keinen Gegenstand mehr (Eingang S_AOPD_In = SAFETRUE).

Nach dem erfolgreichen Override-Vorgang steuert Ausgang Error wieder auf TRUE, da der vorhergehende Muting-Fehler noch durch eine Reset-Anforderung quittiert werden muss. Ausgang S_AOPD_Out steuert demzufolge auf SAFEFALSE.
10Der Bediener lässt das Befehlsgerät für die Override-Funktion los. Dies hat jedoch keine weiteren Auswirkungen mehr, da der Override-Vorgang bereits automatisch beendet wurde.

Solange keine Reset-Anforderung durch den Bediener erfolgt, bleibt Ausgang Error auf TRUE und Ausgang S_AOPD_Out auf SAFEFALSE. Das Rücksetzen erfolgt durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset.

Fehler während des Override-Vorgangs, z.B. Override-Timer abgelaufen

Das nachfolgend gezeigte Signalablauf-Diagramm zeigt den Muting-Vorgang mit Override-Funktion am Beispiel eines Gegenstandes auf einem Montageband, das in einen Betriebsbereich mit einer laufenden Maschine mündet. Dabei wird das Verhalten demonstriert, wenn während des Override-Vorgangs der Override-Timer (Eingang MaxOverrideTime) abläuft. Dies ist in der folgenden Grafik illustriert.

Weitere Annahmen:

0Der Funktionsbaustein ist noch nicht aktiviert (Activate = FALSE). Folglich sind alle Ausgänge FALSE.
1Nach Bausteinaktivierung durch Activate = TRUE ist zunächst die Anlaufsperre aktiv. ResetRequest = TRUE zeigt an, dass zum Rücksetzen der Anlaufsperre ein Reset erforderlich ist.
2Rücksetzen der Anlaufsperre durch positive Signalflanke an Eingang Reset.

Ausgang S_AOPD_Out wechselt sofort auf SAFETRUE (Normalbetrieb), da
  1. die Muting-Lampe durch ein SAFETRUE-Signal an Eingang S_MutingLamp ihre Betriebsbereitschaft meldet und
  2. das Lichtgitter erkennt ebenfalls keinen Gegenstand (Eingang S_AOPD_In = SAFETRUE).
3Der erste Muting-Sensor des ersten sequentiellen Sensorenpaars (vor der Schutzeinrichtung) an Eingang MutingSwitch11 erkennt einen Gegenstand und wechselt auf TRUE.

Mit diesem Zustandswechsel an MutingSwitch11 startet die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer. Die maximal zulässige Dauer ist am Eingang MaxMutingTime vorgegeben.
4Auch der zweite Muting-Sensor des ersten sequenziellen Sensorenpaars erkennt den Gegenstand (Eingang MutingSwitch12 wird TRUE).

Dies entspricht den Anforderungen an eine gültige Muting-Sequenz, d.h. der Gegenstand wird als zulässig betrachtet und Ausgang S_MutingActive steuert in der Folge auf SAFETRUE: Muting ist aktiv.
5Der Gegenstand erreicht das Lichtgitter: Eingang S_AOPD_In wird SAFEFALSE ("Lichtgitter unterbrochen").

Da das Muting aktiv ist (MutingSwitch11 und MutingSwitch12 sind noch TRUE), darf die Maschine im Betriebsbereich weiterlaufen: Ausgang S_AOPD_Out bleibt dann SAFETRUE.
6Der Gegenstand erreicht den ersten Muting-Sensor des zweiten sequenziellen Sensorenpaars (hinter der Schutzeinrichtung): Eingang MutingSwitch21 wird TRUE.

Da beide Muting-Sensoren des ersten Sensorenpaars nach wie vor TRUE sind, ist die Muting-Sequenz gültig. Folglich bleiben die Ausgänge S_AOPD_Out und S_MutingActive beide SAFETRUE. Die Zeitmessung für die gesamte Muting-Dauer (Timer MaxMutingTime) läuft weiter.
7 Muting-Sensor MutingSwitch11 erkennt keinen Gegenstand mehr und steuert auf FALSE, bevor Muting-Sensor MutingSwitch22 auf TRUE wechselt (das Lichtgitter ist noch unterbrochen, d.h. S_AOPD_In = SAFEFALSE).

Somit tritt ein Muting-Fehler auf, weshalb Ausgang Error auf TRUE steuert.

Muting wird sofort deaktiviert (Ausgang S_MutingActive steuert auf SAFEFALSE und der Timer MaxMutingTime wird gestoppt) und die Maschine darf im Betriebsbereich nicht mehr weiterlaufen. Ausgang S_AOPD_Out steuert auf SAFEFALSE.

Die Voraussetzungen für einen Override-Vorgang sind gegeben. Ausgang OverridePossible steuert auf TRUE.
8Das Bedienpersonal fordert über ein Befehlsgerät den Override-Vorgang an (Eingang S_StartStopOverride wechselt auf SAFETRUE). Ausgang OverrideActive steuert auf TRUE.

Die Override-Zeitmessung startet. Die maximal zulässige Dauer ist am Eingang MaxOverrideTime vorgegeben. Als Folge des aktiven Override-Vorgangs steuert der Ausgang Error auf FALSE.

Ausgang S_AOPD_Out steuert auf SAFETRUE, da der Override-Vorgang aktiv ist.

Der Gegenstand kann jetzt aus dem Betriebsbereich bewegt werden.
9Ein Override-Fehler ist aufgetreten, weil der Override-Timer (Eingang MaxOverrideTime) abgelaufen ist, bevor der Gegenstand vollständig aus dem Betriebsbereich bewegt werden konnte.

Damit steuert der Ausgang Error auf TRUE und Ausgang S_AOPD_Out auf SAFEFALSE. Die Ausgänge OverridePossible und OverrideActive steuern auf FALSE. Durch den Override-Fehler ist ein Reset notwendig, was am Ausgang ResetRequest signalisiert wird (ResetRequest = TRUE).

Der Bediener lässt den Schlüsselschalter los (Eingang StartStopOverride = SAFEFALSE), was jedoch keine weiteren Auswirkungen hat.
10Das Rücksetzen erfolgt durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset.

Mit dem Reset sind die Voraussetzungen für die Override-Funktion wieder gegeben, weil mindestens einer der Muting-Sensoren nach wie vor einen Gegenstand erkennt (MutingSwitch12 = TRUE und MutingSwitch21 = TRUE) und der Fehlerzustand noch besteht (Error = TRUE). Ausgang OverridePossible steuert deshalb auf TRUE.
11Der Bediener kann nun einen Override-Vorgang starten (Eingang S_StartStopOverride = SAFETRUE). Der Override-Timer (Eingang MaxOverrideTime) startet erneut.

Ausgang OverrideActive steuert auf TRUE und S_AOPD_Out auf SAFETRUE, Ausgang Error steuert wieder auf FALSE.
Das Bewegen des Gegenstands aus dem Betriebsbereich kann fortgesetzt werden.
12Mit dem Wechsel von MutingSwitch11 auf FALSE (alle anderen Sensoren sind bereits FALSE) sind die Voraussetzungen für das automatische Beenden des Override-Vorgangs erfüllt:
  1. Die Lichtstrahlen aller Muting-Sensoren sind nicht (mehr) unterbrochen (MutingSwitch11, MutingSwitch12, MutingSwitch21 und MutingSwitch22 = FALSE) und
  2. das Lichtgitter erkennt ebenfalls keinen Gegenstand (Eingang S_AOPD_In = SAFETRUE).
Der Override-Vorgang ist somit beendet. Der Override-Timer (Eingang MaxOverrideTime) wird zurückgesetzt und die Ausgänge OverridePossible und OverrideActive steuern auf FALSE.

Nach dem erfolgreichen Override-Vorgang steuert Ausgang Error wieder auf TRUE, da der vorhergehende Muting-Fehler durch eine Reset-Anforderung (Ausgang ResetRequest wechselt nach TRUE) noch quittiert werden muss. Ausgang S_AOPD_Out steuert demzufolge auf SAFEFALSE.