Umsetzung der Sicherheitsanforderungen aus anzuwendenden Normen
Der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein wurde entsprechend den in diesem Kapitel genannten Sicherheitsanforderungen (aus anzuwendenden Normen) entwickelt. Alle weiteren Anforderungen aus diesen Normen müssen Sie bei der Umsetzung der Sicherheitsfunktion beachten.
Dieser Abschnitt beschreibt wie die Funktionsbausteine die Anforderungen der Normen erfüllen bzw. welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um diese Anforderungen zu erfüllen.
Normen | Kontext / Anforderung | Durchführung | |
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EN 61496-1 | Anhang Muting | Absicherung des Betriebsbereiches (Muting ist nicht aktiv): Wenn der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein keinen aktiven Muting-Vorgang an seinen Eingängen erkennt, führt ein SAFEFALSE-Signal an Eingang S_AOPD_In (Lichtgitter) zum definierten sicheren Zustand SAFEFALSE des Freigabeausgangs S_AOPD_Out. Aktivierung des Muting-Vorgangs: Bei Materialflussrichtung von links nach rechts, Der Muting-Vorgang wird aktiviert, wenn die Muting-Sensoren vor der Schutzeinrichtung nacheinander (d.h. an den Eingängen MutingSwitch11 und MutingSwitch12) von FALSE auf TRUE wechseln. Bei Materialflussrichtung von rechts nach links, Der Muting-Vorgang wird aktiviert, wenn die Muting-Sensoren vor der Schutzeinrichtung nacheinander (d.h. an den Eingängen MutingSwitch22 und MutingSwitch21) von FALSE auf TRUE wechseln. Aktiver Muting-Vorgang: Während der Muting-Vorgang aktiv ist, führt ein SAFEFALSE-Signal an Eingang S_AOPD_In nicht zum definierten sicheren Zustand SAFEFALSE des Ausgangs S_AOPD_Out.Der aktivierte Muting-Vorgang muss innerhalb der an MaxMutingTime vorgegebenen Zeitdauer beendet sein. Andernfalls nimmt Ausgang S_AOPD_Out den definierten sicheren Zustand SAFEFALSE ein. Abschluss des Muting-Vorgangs: Bei Materialflussrichtung von links nach rechts, Der Muting-Vorgang ist deaktiviert, wenn der erste der Muting-Sensoren hinter der Schutzeinrichtung (an Eingang MutingSwitch21) von TRUE zurück auf FALSE wechselt, d.h. keinen Gegenstand mehr im Erfassungsbereich erkennt. Ein SAFEFALSE-Signal an Eingang S_AOPD_In steuert dann den Ausgang S_AOPD_Out auf SAFEFALSE. Bei Materialflussrichtung von rechts nach links, Der Muting-Vorgang ist deaktiviert, wenn der erste der Muting-Sensoren hinter der Schutzeinrichtung (an Eingang MutingSwitch12) von TRUE zurück auf FALSE wechselt, d.h. keinen Gegenstand mehr im Erfassungsbereich erkennt. Ein SAFEFALSE-Signal an Eingang S_AOPD_In steuert dann den Ausgang S_AOPD_Out auf SAFEFALSE. Ungültige Muting-Sequenzen: Für den Muting-Vorgang ungültige Zustände an den Eingängen MutingSwitch11, MutingSwitch12, MutingSwitch21 und MutingSwitch22 führen dazu, dass Ausgang S_AOPD_Out den definierten sicheren Zustand SAFEFALSE einnimmt. Lesen Sie hierzu das Kapitel "Funktionsbeschreibung", Abschnitt "Muting-Fehler". Anlaufsperren: Nach Aktivierung des Funktionsbausteins führt der Funktionsbaustein optional (je nach Vorgabe an S_StartReset) eine Anlaufsperre aus. Nachdem der Funktionsbaustein eine ungültige Muting-Sequenz oder andere Fehler erkannt hat, müssen diese nach der Fehlerbehebung durch einen manuellen Reset quittiert werden. Dieses Verhalten verhindert einen automatischen Wiederanlauf nach Fehlerbeseitigung. Status des Muting-Vorgangs: Der Status des Muting-Vorgangs wird an Ausgang S_MutingActive des Funktionsbausteins ausgegeben. |
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EN IEC 62046:2008 | Muting-abhängiges Override | Zugriff auf den Betriebsbereich bei Muting-Fehler: Eine manuell betriebene, muting-abhängige Override-Funktion kann notwendig sein, um Blockierungen von Gegenständen in der Betriebszone aufzulösen. Diese Funktion darf aber nur bei kalkulierbarem Gefahrenpotenzial zur Anwendung kommen, siehe ISO 12100-2, 4.11.9. Aktivierung: Override darf nur aktiviert werden, wenn mindestens ein Muting-Sensor aktiv ist und/oder die Schutzeinrichtung deaktiviert ist (Eingang S_AOPD_In = SAFEFALSE). Bei Störungen (anderen gefährlichen Fehlerzuständen) darf es nicht möglich sein, Override zu aktivieren. Es dürfen auch nur Bewegungen ermöglicht werden, um die Blockaden zu lösen und den Gegenstand aus dem Betriebsbereich herauszufahren. Ausführung: Die Aktivierung muss durch ein Befehlsgerät mit Rückstellfeder, einen Schlüsselschalter, o.ä., erfolgen. Der Auslöser muss für die Dauer des Override-Vorgangs betätigt (gedrückt) werden und selbsttätig in seine Ausgangsstellung zurückkehren, wenn er losgelassen wird. Er muss an einer Stelle angebracht sein, an welcher der Betriebsbereich während der Aktivierung uneingeschränkt einsehbar ist und wo sich ein NOT-HALT-Befehlsgerät befindet. Automatisches Beenden: Override muss automatisch beendet werden,
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EN ISO 13849-1 | Manuelle Rückstellung | Der Eingang Reset unterstützt die Funktion einer manuellen Rückstellung.
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EN ISO 12100-2 | Anlauf nach Ausfall der Versorgungsspannung/Spontaner Wiederanlauf | Der Funktionsbaustein unterstützt wahlweise den automatischen Anlauf des Funktionsbausteins oder eine Anlaufsperre
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EN ISO 13849-1 | Kategorie B bis 4 | Ein- oder zweikanalige Schaltung ist in Abhängigkeit von der Kategorie auszuführen.
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EN 60204 | Stopp-Funktionen | Der Funktionsbaustein (Freigabesignal S_AOPD_Out) führt die Stopp-Kategorie 0 aus. |