Lokalen Modbus/TCP-Server konfigurieren
PLCnext Technology-Steuerungen ab Firmware-Version 2026.0 beinhalten einen integrierten Modbus/TCP-Server (lokaler Modbus/TCP-Server). Informationen zur Modbus/TCP-Unterstützung für bestimmte Steuerungen finden Sie im PLCnext Info Center.
| Hinweis
Um die Modbus-Kommunikation konfigurieren zu können, muss der lokale Modbus-Server auf der WBM-Seite 'System Services' der Steuerung aktiviert werden. |
| Weitere Infos
Im Thema "Modbus/TCP-Konfiguration" finden Sie allgemeine Information über Modbus/TCP. |
Dieses Thema enthält die folgenden Abschnitte:
- Lokalen Server konfigurieren
- Modbus/TCP-Register konfigurieren
- Datenliste des lokalen Servers bearbeiten
- Portliste des lokalen Servers bearbeiten
Lokalen Server konfigurieren
| Hinweis
Modbus/TCP-Client- und -Servergeräte sind in der Gerätebibliothek 'Modbus' enthalten. Damit die Modbus/TCP-Geräte im Projekt verwendet werden können, muss die 'Modbus'-Bibliothek in den KOMPONENTEN eingebunden sein (siehe hierzu das Thema "Bibliotheken einfügen"). |
Der lokale Modbus/TCP-Server wird in der Anlage unter dem Modbus TCP Server-Knoten angezeigt, nachdem Sie ein Modbus/TCP-Server-Gerät per Drag & Drop aus dem Bereich KOMPONENTEN in das Projekt eingefügt haben.
Um die Einstellungen des lokalen Modbus/TCP-Servers vorzunehmen und die Verbindung zum Modbus/TCP-Client zu konfigurieren, öffnen Sie den 'Einstellungen'-Editor des Geräts über den Geräteknoten in der ANLAGE. Im 'Einstellungen'-Editor unter der Kategorie 'Modbus TCP Server' konfigurieren Sie folgende Parameter:
| Parameter | Beschreibung |
|---|---|
| 'Swap bytes' | Definiert die Byte-Reihenfolge (Little Endian oder Big Endian), die zum Parsen der Registerinformationen verwendet wird. Standardmäßig wird Big Endian verwendet (Parameter ist auf 'no' gesetzt). Um Little Endian zu verwenden, stellen Sie 'yes' ein.Vorgabewert: 'No' |
| 'Port' | Vom Server verwendeter TCP/IP-Port, d.h. der Port, auf dem der Modbus/TCP-Server hört. Vorgabewert: 502 für Modbus/TCP |
| 'Watchdog trigger time' | Trigger-Zeit in ms für den Prozessdaten-Watchdog. Mit einer Trigger-Zeit von 0 ms wird der Watchdog deaktiviert.Vorgabewert: 0 ms |
| 'Watchdog register' | Ein Lese- oder Schreibzugriff auf das ausgewählte Register löst den Watchdog aus (Standard: 0).Die angegebene Registeradresse ist nicht gleichzeitig als Holding-Register im Editor 'Register' definiert. |
| 'Watchdog hold inputs' | Legt das Verhalten der Watchdog-Holding-Register (Ausgangsregister) im Falle eines Prozessdaten-Watchdogs fest (der Watchdog wird nur bei einer 'Watchdog trigger time' größer 0 ms ausgelöst). Mögliche Werte:
|
| 'I/O Update time' | Update-Zykluszeit in ms zum Lesen der Modbus-Telegramme des Clients aus dem Ethernet Stack.Vorgabewert: 500 ms (Wertebereich: 10 bis 600000 ms) |
Modbus/TCP-Register konfigurieren
Die Modbus/TCP-Register, die der lokale Server für die Kommunikation mit dem Client zur Verfügung stellt, werden im Editor 'Register' des Servers konfiguriert. Im Editor kann der Registertyp (Holding-Register, Input-Register) für den Server festgelegt werden, auf den der Client über verschiedene Funktionscodes zugreifen kann. (Der Client entscheidet, welche Funktionscodes zum Datenaustausch zwischen Client und Server verwendet werden sollen.)
Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Wählen Sie in der Spalte 'Funktionscode' die Funktionscode-Kategorie aus, die der Server dem Client zur Verfügung stellen soll und drücken Sie <Eingabe>.
- Geben Sie in der Spalte 'Name' einen Registernamen (Beschreibung des Registers) ein und bestätigen Sie mit <Eingabe>.Je nach ausgewähltem Funktionscode wird eine Zugriffsart (Standardnamen: 'input' und/oder 'output') hinzugefügt (für jede Zugriffsart wird unter dem ausgewählten Funktionscode eine neue Tabellenzeile eingefügt).Im 'Datenliste'-Editor des Servers wird das Prozessdatenelement mit dem Namen (zusammengesetzt auf dem Registernamen und der Zugriffsart) automatisch erzeugt. Dasselbe gilt für den Portnamen in der 'GDS-Portliste' des Servers.
- Optional: Ändern Sie bei Bedarf den Namen der Zugriffsart.
- Definieren Sie die folgenden Parameter für das Register:
Parameter Beschreibung 'Datenrichtung' Schreibgeschützter Parameter. Zeigt an, ob es sich um Eingangs- oder Ausgangsdaten handelt. Die möglichen Werte hängen vom gewählten Funktionscode ab.Mögliche Werte: INPUT (Funktionscode lesen), OUTPUT (Funktionscode schreiben) 'Datentyp' Datentyp der Modbus/TCP-Registerdaten. Gibt an, welches Format die Daten auf dem Server haben.Möglicher Wert: WORD 'Adresse' Startadresse der Daten (im Dezimalformat) auf dem Server. Die Startadresse ist die Adresse des ersten Coils/Registers, ab der geschrieben/gelesen werden soll. 'Quantität' Anzahl der Coils/Register (Bits/Words), die für das Register gelesen/geschrieben werden sollen.
Datenliste des lokalen Servers bearbeiten
Der 'Datenliste'-Editor des Servers enthält die Prozessdatenelemente mit dem Namen zusammengesetzt auf dem Registernamen und der gewählten Zugriffsart (siehe oben). Darüber hinaus werden die folgenden Diagnosedaten als Prozessdatenelemente für den konfigurierten Server bereitgestellt (mit den entsprechenden Daten aus der Firmware).
| Parameter | Beschreibung |
|---|---|
| STATE | Diagnose Status Bits |
| ACCEPT_CNT | Anzahl der bisher aufgebauten Verbindungen |
| CONNETED_CLIENTS | Anzahl der aktuell verbundenen Clients |
| RECEIVE_REQ_COUNTS | Anzahl der empfangenen gütigen Requests |
| EXCEPTION_CNT | Anzahl der gesendeten Exceptions |
| EXCEPTION_CODE | Der zuletzt gesendete Exception Code |
| EXCEPTION_FC | Funktionscode der fehlerhaften letzten Exception |
| EXCEPTION_REG_ADDR | Modbus-Registeradresse der Exception |
| ERR_CODE | Last Connection Error Code |
| CONTROL_DIAG_STATISTIC | Dient zum Zurücksetzen der Diagnosedaten und Schließen der Verbindung zu allen Clients.Auflistung der Control-Daten:
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| Weitere Infos
Weitere Informationen zum Bearbeiten von Datenelementen finden Sie im Thema "Datenlisten". |
Portliste des lokalen Servers bearbeiten
Bearbeiten Sie das Mapping der IN- und OUT-Ports des lokalen Servers mit dem 'GDS-Portliste'-Editor. Der Editor enthält die IN- und OUT-Ports mit dem Namen zusammengesetzt aus dem Registernamen und der gewählten Zugriffsart (siehe oben). Darüber hinaus werden die im vorherigen Abschnitt aufgeführten Diagnosedaten als IN- und OUT-Ports für den konfigurierten Server bereitgestellt (mit den entsprechenden Daten aus der Firmware).

Beispiel