WATCH-Fenster: Applikation überwachen/debuggen
Hinweis
Dieses Thema bezieht sich nur auf die (nicht-sicherheitsbezogene) Standard-Steuerung. Die entsprechenden Schritte für die sicherheitsbezogene SPS finden Sie im Hilfekapitel "Sicherheitsbezogene SPS-Inbetriebnahme: Von Kompilieren bis Debuggen ![]() ×‣ Verbinden contra Monitoring-Modus contra Debug-Modus ×‣ Sicherheitsbezogene Applikation aus dem Sicherheitscockpit steuern ×‣ Steuerungsdiagnose aus dem Cockpit der sicherheitsbezogenen SPS ×‣ Sicherheitssteuerung überwachen/debuggen ×‣ Monitoring-Modus: Online-Werte anzeigen ×‣ Debuggen von sicherheitsbezogenem Code: Forcen/Überschreiben ×‣ WATCH-Fenster: Sicherheitsbezogene Applikation überwachen/debuggen ×‣ Simulation der sicherheitsbezogenen SPS ×". |
![]() | Im WATCH-Fenster lassen sich Variablen sammeln, um deren Online-Werte während der Ausführung der Applikation zu überwachen. Es ist deshalb nicht nötig, die einzelnen Code-Arbeitsblätter zu öffnen, in denen die überwachten Variablen verwendet werden. Im WATCH-Fenster lassen sich Variablen auch forcen/überschreiben.Das WATCH-Fenster befindet sich im Cross-Funktionen-Bereich am unteren Bildschirmrand. Sie können das Fenster aus-/einblenden, indem Sie in der Symbolleiste (Cross-Funktionen-Bereich) auf die Schaltfläche WATCH-FENSTER klicken. |
Hinweis
Die Aktualisierungsrate von Online-Werten hängt vom 'Abfrage-Intervall' ab, welches im 'Optionen'-Dialog eingestellt ist. Je höher der Intervallwert ist, desto weniger Daten werden im Hintergrund zwischen PLCnext Engineer und der Steuerung übertragen, d.h. desto länger ist die Zeitspanne bis zur nächsten Aktualisierung der Werte in Online-Arbeitsblättern, im WATCHES-Fenster und in der LOGIKANALYSE. Setzen Sie deshalb den Intervallwert so niedrig wie Ihre Internetverbindung erlaubt. Lesen Sie hierzu das Thema "TCP-Kommunikationseinstellungen". |
Variablen/Ports in das WATCH-Fenster einfügen
Um Variablen/Ports in das WATCH-Fenster einzufügen, ziehen Sie diese z.B. aus- Code-Arbeitsblättern oder
- Variablentabellen oder
- der Datenliste der Laufzeit der Steuerung
In AS können Schritte und Aktionen in das WATCH-Fenster eingefügt werden.
Hinweis
Ausnahme: Aus textuellen Code-Arbeitsblättern können Variablen nur mit Hilfe des Kontextmenüs eingefügt werden oder indem die gesamte ausgewählte Variable mit der Maus gezogen wird. |
Jede Variable/jeder Port kann nur einmal in das WATCH-Fenster eingefügt werden. Neu hinzugefügte Variablen/Ports werden immer am Ende der Watchliste angehängt.
Der Inhalt des WATCH-Fensters wird beim Speichern des Projekts lokal auf Ihrem Computer gespeichert. Die Watchliste wird deshalb beim erneuten Öffnen des Projekts im WATCH-Fenster wiederhergestellt.
Spezialfälle:
-
Anwenderdefinierte Datentypen: Beim Einfügen anwenderdefinierter Datentypen, wie z.B. STRUCT- oder ARRAY-Variablen, erscheint die Maske 'In WATCH-Fenster einfügen', in der Sie die enthaltenen STRUCT/ARRAY-Elemente für die Subscriptionliste auswählen können.Mehrfachauswahl ist möglich, wenn die ausgewählten Variablen in keiner Vorgänger/Nachfolger-Beziehung (Ancestor/Descendant) zueinander stehen (z.B. Array und darin enthaltene Elemente).
Sie können die Auswahlmaske filtern.
- AS-Code: AS-Schritte und Aktionen lassen sich in das WATCH-Fenster einfügen.
- Ports können ebenfalls aus lokalen Variablentabellen (nur in Programmen) und aus der PLCnext-Portliste hinzugefügt werden. Online-Werte von Ports werden im WATCH-Fenster gleich dargestellt wie IEC-Variablen.
Inhalt des WATCH-Fensters
Im tabellarischen WATCH-Fenster sind für jede eingefügte Variable die folgenden Informationen vorhanden:
- Variablen-/Portname: Im Fall eines Ein-/Ausgangs einer Funktion/eines FB, besteht der Name aus dem Funktions-/FB-Instanznamen und dem Namen des Ein-/Ausgangs, getrennt durch einen Punkt. Beispiel: P_GEN_1.Q.
- Wert: Aktueller Online-Wert des Elements. Diesen Wert besitzt das Element zwischen zwei Ausführungszyklen des Task.
Geforcte Werte werden mit folgenden Farbverläufen angezeigt:Wert auf TRUE geforct Wert auf FALSE geforct - Datentyp der Variablen.
- Instanz: Ort, an dem die Variable verwendet wird (inklusive dem eindeutigen Instanzpfad).
Beachten Sie auch den nachfolgenden Abschnitt "Anzeigemodus einstellen".
Kontextmenü des WATCH-Fensters
Das Kontextmenü im WATCH-Fenster öffnen Sie durch Rechtsklicken auf eine hinzugefügte Variable. Es enthält folgende Befehle.
Befehl | Tastenkombination | Beschreibung |
---|---|---|
Überschreiben/Forcen | <Strg> + <Alt> + <2> | Überschreibt oder forct das ausgewählte Element mit einem definierten Wert. Geforcte Werte werden mit Farbverlauf angezeigt (siehe Liste oben).Detaillierte Informationen zum Überschreiben eines Wertes im WATCH-Fenster finden Sie im Thema "Code debuggen: Forcen/Überschreiben". |
Forcen aufheben | <Strg> + <Alt> + <3> | Setzt den geforcten Wert wieder zurück auf den tatsächlichen Wert. Ist nur aktiv, wenn die Variable geforct ist. |
Alles markieren | <Strg> + <A> | Wählt alle Elemente im WATCH-Fenster aus. |
Zusammenklappen | - | Klappt ein erweitertes anwenderdefiniertes Element, wie STRUCT oder ARRAY, zusammen. |
Löschen | <Entf> | Löscht das ausgewählte Element aus dem WATCH-Fenster.Zur Mehrfachauswahl verwenden Sie den Kontextmenübefehl 'Alles markieren' oder halten Sie die <Strg>-Taste gedrückt, während Sie auf einzelne Variablen linksklicken. |
Anzeigen | - | Stellt den Anzeigemodus für die markierte Variable ein. Siehe Abschnitt unten. Für bestimmte Datentypen kann der Anzeigemodus nicht umgestellt werden (Menüpunkt inaktiv). Welche Modi verfügbar sind, hängt vom Datentyp ab.Wenn Sie den Befehl auf dem Wurzelelement eines Array-Datentyps ausführen, werden alle Feldelemente auf denselben Anzeigemodus eingestellt. Sie können jedoch auch einzelne Feldelemente umschalten. |
Anzeigemodus einstellen
Einige Datentypen bieten mehrere Möglichkeiten zur Anzeige von Online-Werten. Um die Anzeige anzupassen, rechtsklicken Sie auf die Variable und öffnen das Untermenü 'Anzeige' im Kontextmenü. Wenn der Menüpunkt inaktiv ist, dann ist für die betreffende Variable kein anderer Anzeigemodus möglich.
Hinweis
Unabhängig vom Anzeigemodus im WATCH-Fenster, kann über den Menüpunkt 'Extras > Optionen...' das angezeigte Format von REAL-, LREAL- und booleschen Variablen im Debug-Modus eingestellt werden. Wählen Sie im Dialog 'Optionen' die Kategorie 'Optionen | Online-Werte' und geben Sie die Dezimalstellen an. Siehe Abschnitte "Online-Format für REAL- und LREAL-Variablen einstellen". |
Anzeigemodus | verfügbar für | Bedeutung |
---|---|---|
Dual | Boolesche Variablen | Zeigt die Werte TRUE oder FALSE mit unterschiedlichen Hintergrundfarben an. |
Bezeichner | Boolesche Variablen mit definiertem Pragma | Zeigt die Pragma-Bezeichner an, die für die Variablenwerte TRUE/FALSE definiert sind. |
Dual Bezeichner | Boolesche Variablen mit definiertem Pragma | Kombiniert die Anzeige des Pragma-Bezeichners für die Variablenwerte TRUE/FALSE mit den Hintergrundfarben für TRUE oder FALSE. |
LED | ANY_BIT-Variablen inklusive BOOL | Zeigt ein LED-Symbol statt des Wertes oder Bezeichners an: FALSE = ![]() ![]() Beispiel für eine BYTE-Variable: ![]() |
Hexadezimal | ANY_BIT-Variablen außer BOOL | Zeigt die ANY_BIT-Variable als Hexadezimalwert mit dem Präfix 16# an. |
Dezimal | ANY_BIT-Variablen außer BOOL und ANY_REAL | Zeigt die ANY_BIT-Variable als Dezimalwert. |
Oktal | ANY_BIT-Variablen außer BOOL | Zeigt die ANY_BIT-Variable als Oktalwert mit dem Präfix 8# an. |
Binär | ANY_BIT-Variablen außer BOOL | Zeigt die ANY_BIT-Variable als Bitfolge mit dem Präfix 2# an. Beispiel für eine BYTE-Variable: ![]() |
Exponentiell | ANY_REAL-Variablen | Zeigt den Wert in exponentieller Darstellung an. Beispiel für eine LREAL-Variable: ![]() |
Der eingestellte Anzeigemodus wird zusammen mit der WATCH-Liste im Projekt gespeichert.