Profisafe-Gerätekennung F-Parameter
Dieses Thema enthält die folgenden Abschnitte:
- Allgemeine Informationen zu F-Adressen F_Source_Add und F_Dest_Add
- Sicherheitsbezogene SPS fungiert als F-Host und F-Device
- Dynamische Zuweisung der F_Dest_Add über Systemvariablen
Allgemeine Informationen zu F-Adressen F_Source_Add und F_Dest_Add
In einem Profisafe-Netzwerk werden die sicherheitsbezogene SPS (die als F-Host fungiert) und alle sicherheitsbezogenen Geräte (F-Devices) durch ihre F-Adressen identifiziert.- Der F-Host in einem Profisafe-Netzwerk hat eine eindeutige Quelladresse: F_Source_Address Diese Adresse wird für die Kommunikationsbeziehungen zu allen Safety-Knoten (F-Devices), die diesem F-Host zugewiesen sind, verwendet.Beachten Sie hierzu den Sonderfall, dass eine sicherheitsbezogene SPS als F-Host und F-Device verwendet wird.Stellen Sie die F_Source_Address des F-Host in PLCnext Engineer wie folgt ein:
- Doppelklicken Sie in der ANLAGE auf den Knoten der Steuerung und öffnen Sie den 'Sicherheitsbezogene Parameter'-Editor.
- Geben Sie im 'Sicherheitsbezogene Parameter'-Editor die 'F_Source_Add' ein.
Wertebereich: Eindeutige Dezimalzahl zwischen 0 und 65535.
- Jedes sicherheitsbezogene Gerät wird durch eine Zieladresse, die sogenannte F_Destination_Address oder F_Dest_Add identifiziert.Beachten Sie hierzu den Sonderfall, dass eine sicherheitsbezogene SPS als F-Host und F-Device verwendet wird.Stellen Sie die F_Destination_Address jedes F-Device in PLCnext Engineer wie folgt ein:
- Erweitern Sie in der ANLAGE das sicherheitsbezogene Gerät unter dem 'Profinet'-Knoten und doppelklicken Sie auf den Knoten des Submoduls. Öffnen Sie den Editor 'Sicherheitsbezogene Parameter'.
- Geben Sie im 'Sicherheitsbezogene Parameter'-Editor die 'F_Dest_Add' ein.Wertebereich:
- Für Safety-Module von Phoenix Contact können Sie dezimale Zieladressen zwischen 1 und maximal 999 einstellen.
- Für Safety-Module anderer Hersteller werden Zieladressen zwischen 1 und 65534 unterstützt.
In Applikationen mit mehreren F-Hosts wird jeder F-Host mit seinen ihm zugewiesenen F-Devices als Insel betrachtet.
Die maximale Anzahl an anschließbaren F-Devices pro F-Host hängt vom Host-Typ ab.
Die RFC 4072S-Steuerung unterstützt beispielsweise maximal 8 Profinet-Geräte.
Hinweis
Beachten Sie die im Anwenderhandbuch genannten Grenzwerte beispielsweise hinsichtlich der maximalen Länge von Eingangs- und Ausgangsnachrichten. |
Hinweis
Begriffsdefinition F-Parameter und I-Parameter Die Adressparameter, d.h. die Quelladresse des F-Host und die Zieladresse des F-Device werden F-Parameter genannt. Diese Adressen müssen innerhalb eines Profisafe-Netzwerks eindeutig sein. Der Begriff I-Parameter bezeichnet den Datensatz bestehend aus der Sicherheitslogik und den sicherheitsbezogenen Kanalparametern (Ein-/Ausgangsparametern). Das bedeutet: Die I-Parameter spezifizieren die konfigurierte Sicherheitsfunktion und die Kanalparameter der beteiligten Geräte. Sie sind in PLCnext Engineer im Editor 'Sicherheitsparameter' des jeweiligen Geräts in kanalbezogenen Parameterkategorien enthalten. |
Sicherheitsbezogene SPS fungiert als F-Host und F-Device
Betrachten Sie das folgende Szenario:
Hinweis
Das folgende Szenario ist nur für bestimmte Steuerungstypen möglich. |
- Die sicherheitsbezogene SPS (Nr. (1) in der folgenden Abbildung) fungiert als F-Host des Profinet-Netzwerks, das Sie in Ihrer PLCnext Engineer-Solution (2) entwickeln. Die SPS benötigt daher eine F_Source_Address für das eigene Profisafe-Netzwerk.
- Gleichzeitig fungiert die sicherheitsbezogene SPS (1) in Ihrer Solution (2) als F-Device in einem überlagerten Profisafe-Netzwerk (3). Dieses überlagerte Profisafe-Netzwerk verfügt neben Ihrer sicherheitsbezogenen SPS über einen eigenen F-Host (4) und evtl. weitere F-Devices (5) (in weiteren untergeordneten Netzwerken). In diesem Fall benötigt auch Ihre sicherheitsbezogene SPS eine F_Destination_Address als Profisafe-Client des überlagerten Netzwerks.
Nur in diesem Szenario gilt Folgendes:
- Die sicherheitsbezogene SPS in Ihrer Solution benötigt sowohl eine F_Source_Address als auch eine F_Destination_Address.
Beide Adressen müssen wie oben beschrieben im Editor 'Sicherheitsbezogene Parameter' definiert werden. - Die F_Destination_Address der sicherheitsbezogenen SPS kann die gleiche sein wie die F_Destination_Address eines anderen F-Device in Ihrer Solution. Dies ist zulässig, da die Adressen zu verschiedenen Profisafe-Netzwerken gehören.
- F_Destination_Address und F_Source_Address der sicherheitsbezogenen SPS können identisch sein. Dies ist zulässig, da die Adressen zu verschiedenen Profisafe-Netzwerken gehören.
- Die sicherheitsbezogene Applikation, die Sie in Ihrer Solution entwickeln, bezieht sich auf das aktuelle Profisafe-Netzwerk, in welchem die sicherheitsbezogene SPS als F-Host fungiert.
- Die Kommunikation zwischen dem überlagerten Profisafe-Netzwerk und der sicherheitsbezogenen SPS (als F-Device) erfolgt über spezielle Systemvariablen. Derzeit können in Ihrer Solution 16 SAFEBYTE-Variablen zwischen dem Upstream-F-Host und der sicherheitsbezogenen SPS ausgetauscht werden:
- FDEV_IN0 bis FDEV_IN7 können vom F-Host des überlagerten Netzwerks geschrieben und von der sicherheitsbezogenen SPS in Ihrer Solution gelesen werden.
- FDEV_OUT0 Bis FDEV_OUT7 können von der sicherheitsbezogenen SPS geschrieben und vom F-Host des überlagerten Netzwerks gelesen werden.
Dynamische Zuweisung der F_Dest_Add über Systemvariablen
Mit Hilfe von Systemvariablen können Sie einem F-Device dynamisch, d.h. aus dem sicherheitsbezogenen Anwendungsprogramm heraus, eine F_Destination_Address (F_Dest_Add) zuweisen, statt diese im Editor 'Sicherheitsparameter' des Steuerungsknotens der PLANT fest einzustellen (wie oben beschrieben). Dadurch kann ein F-Device dynamisch einem anderen F-Host untergeordnet werden. Ein mögliches Szenario hierfür ist die Überführung eines AGV (Automated Guided Vehicle) in einen neuen Fahrbereich.
Das Setzen von F_Dest_Add zur Laufzeit über Systemvariablen ist sowohl mit der Profisafe-Profil Version 2.4 als auch mit Version 2.6 möglich.
Die hierfür zur Verfügung stehenden Variablen sind im Thema "Systemvariablen", Abschnitt "F-Device-bezogene Systemvariablen für dynamische F_Dest_Add-Zuweisung" beschrieben.
Bitte beachten Sie bezüglich der dynamischen programmatischen Zuweisung der F-Device-Adresse die folgenden Punkte:- Die Übertragung und (Neu-)Konfiguration einer geänderten F_Dest_Add der lokalen F-Device-Instanz kann nur im Stop-Zustand des F-Device erfolgen. Aus diesem Grund muss die Profinet-Verbindung des lokalen F-Device zum überlagerten F-Host unterbrochen werden. Eine Profisafe-Kommunikation zum überlagerten F-Host ist damit nicht mehr möglich.
- Die lokale F-Device-Instanz wird dann explizit gestoppt und die Zustandsmaschine des lokalen F-Device wird vollständig neu initialisiert.
- Die Applikation muss dann die Profinet-Verbindung zum neuen, überlagerten F-Host wieder explizit erlauben. Danach wird die Profinet-Verbindung des lokalen F-Device zum F-Host aufgebaut und das F-Device erhält den neuen F-Parametersatz vom neuen F-Host und parametriert sich vollständig. Abschließend wird die Profisafe Punkt-zu-Punkt-Kommunikation mit dem überlagerten F-Host aufgebaut/synchronisiert. Eventuell muss ein Kommunikationsfehler in der übergeordneten Sicherheitsanwendung quittiert werden.
Hinweis
Die Fehlerkorrekturmaßnahmen bei fehlerhafter Adressierung des Profisafe-Profils (gemäß Profisafe-Profil 2.61) sind nur dann wirksam, wenn allen F-Hosts in der Domain/Zelle eine eindeutige F-Source-Adresse zugewiesen wurde. |
WARNUNG
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Unbeabsichtigter Betriebszustand des Geräts
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