Diagnose der Profisafe-Kommunikation und des F-Device-Status
In einer sicherheitsbezogenen Applikation müssen die sicherheitsbezogene Kommunikation und der Betriebszustand der sicherheitsbezogenen Geräte überwacht werden. Auf diese Weise kann die Sicherheitssteuerung den Zustand des funktionalen Sicherheitssystems bestimmen.
Zu diesem Zweck können PLCnext Technology-Steuerungen Systemvariablen zur Verfügung stellen, die Folgendes melden:In PLCnext Engineer sollten diese Diagnose-Systemvariablen im Applikationsprogramm ausgewertet werden, z.B. durch Programmieren einer Flankenerkennung, die auf das Toggeln Boolescher Werte reagiert.
Um die Standardapplikation über den Zustand der funktionalen Sicherheitsapplikation zu informieren, können diese Systemvariablen den Austauschvariablen der Standard-Steuerung zugewiesen werden. Weitere Informationen finden Sie unter "Austausch von Daten zwischen Steuerung und sicherheitsbezogener SPS".
Im Fall eines Fehlers in einem sicherheitsbezogenen Gerät oder der sicherheitsbezogenen Kommunikation muss die Maschine den definierten sicheren Zustand einnehmen.
WARNUNG
|
Unbeabsichtigter Betriebszustand des Geräts
|
- F-Device-bezogene Systemvariablen: Verfügbar für jedes konfigurierte Profisafe-Gerät. Diese gerätespezifischen Systemvariablen enthalten die F-Adresse (XXXXX) des betroffenen Geräts im Variablennamen: F_ADDR_XXXX_*.
- Globale Systemvariablen für F-Devices, die alle konfigurierten F-Devices zusammenfassen. Eine globale Systemvariable wird auf TRUE gesetzt, wenn die entsprechende Bedingung für mindestens ein konfiguriertes F-Device zutrifft.
Das Erzeugen dieser Systemvariablen kann in PLCnext Engineer freigeschaltet oder gesperrt werden, wie unten beschrieben.
Hinweis
Neben den Diagnose-Systemvariablen können auch Variablen zum Gerätemanagement verfügbar sein. Weitere Details finden Sie im Anwenderhandbuch zur Steuerung. |
Hinweis
Begriffsdefinition F-Parameter und I-Parameter Die Adressparameter, d.h. die Quelladresse des F-Host und die Zieladresse des F-Device werden F-Parameter genannt. Diese Adressen müssen innerhalb eines Profisafe-Netzwerks eindeutig sein. Der Begriff I-Parameter bezeichnet den Datensatz bestehend aus der Sicherheitslogik und den sicherheitsbezogenen Kanalparametern (Ein-/Ausgangsparametern). Das bedeutet: Die I-Parameter spezifizieren die konfigurierte Sicherheitsfunktion und die Kanalparameter der beteiligten Geräte. Sie sind in PLCnext Engineer im Editor 'Sicherheitsparameter' des jeweiligen Geräts in kanalbezogenen Parameterkategorien enthalten. |
Profisafe-Kommunikation überwachen
Im Hinblick auf die Überwachung der Profisafe-Kommunikation werden zwei Fehlertypen unterschieden und es sind verschiedene Diagnose-Systemvariablen relevant:
Weitere Infos
Eine detaillierte Beschreibung aller verfügbaren Profisafe-Systemvariablen finden Sie im Anwenderhandbuch zur Steuerung. Für die RFC 4072S-Steuerung lesen Sie Kapitel 8 "Systemvariablen" des Anwenderhandbuches "Installation und Betrieb des Remote Field Controllers RFC 4072S mit integrierter sicherheitsbezogener PROFINET-Steuerung (Dokumentnummer 108580_de_01)". |
Profisafe-Gerätestatus überwachen
Im Hinblick auf die Überwachung des Betriebszustands der Profisafe-F-Devices werden zwei Zustandsarten unterschieden und es sind verschiedene Diagnose-Systemvariablen relevant:
Zustandsart | Relevante Diagnose-Systemvariable |
---|---|
Geräte passiviert | F-Device wurde passiviert. Die Systemvariable ist F-Device-spezifisch (F_ADDR_XXXXX_PASS_OUT) und global (PASS_OUT_GLOBAL) vorhanden.Mögliche Ursachen für die Passivierung des Geräts:
|
Gerät wartet auf Bestätigung durch den Bediener | Das F-Device benötigt eine Bestätigungsanforderung durch den Bediener, nachdem ein Kommunikations-, CRC-, Watchdog- oder F-Device-Fehler beseitigt wurde. Die Systemvariable ist F-Device-spezifisch (F_ADDR_XXXXX_ACK_REQ) und global (ACK_REQ_GLOBAL) vorhanden.Die Bestätigung darf erst erfolgen, nachdem die Fehlerursache beseitigt wurde. Zur Bestätigung muss die gerätespezifische Management-Systemvariable F_ADDR_XXXXX_ACK_REI oder die globale Management-Systemvariable ACK_REI_GLOBAL auf TRUE gesetzt werden. Beachten Sie den Gefahrenhinweis unter dieser Tabelle. |
Gerätefehler | Fehler in F-Device. Die Systemvariable ist F-Device-spezifisch (F_ADDR_XXXXX_DEVICE_FAULT) und global (DEVICE_FAULT_GLOBAL) vorhanden.Gehen Sie wie folgt vor, nachdem ein Gerätefehler gemeldet wurde:
|
Kanalfehler und Bestätigung | Nach einem Kanalfehler wartet das F-Device auf die Bestätigung durch den Bediener. Die Systemvariable ist F-Device-spezifisch (F_ADDR_XXXXX_CHF_ACK_REQ) und global (CHF_ACK_REQ_GLOBAL) vorhanden.Gehen Sie wie folgt vor, nachdem ein Kanalfehler gemeldet wurde:
|
I-Parameter angewendet | Das F-Device mit der F-Adresse XXXXX zeigt an, dass die I-Parameter angewendet wurden: F_ADDR_XXXXX_IPAR_OK
Das Anwenden der I-Parameter in einem F-Device wurde angefordert, indem die Geräte-Management-Systemvariable F_ADDR_XXXXX_IPAR_EN auf TRUE gesetzt wurde. Weitere Informationen über den gerätespezifischen Vorgang des Anwendens von I-Parametern finden Sie im Anwenderhandbuch des Geräts. Beachten Sie den Gefahrenhinweis unter dieser Tabelle. |
WARNUNG
|
Unbeabsichtigter Betriebsstart
|
Weitere Infos
Eine detaillierte Beschreibung aller verfügbaren Profisafe-Systemvariablen finden Sie im Anwenderhandbuch zur Steuerung. Für die RFC 4072S-Steuerung lesen Sie Kapitel 8 "Systemvariablen" des Anwenderhandbuches "Installation und Betrieb des Remote Field Controllers RFC 4072S mit integrierter sicherheitsbezogener PROFINET-Steuerung (Dokumentnummer 108580_de_01)". |
Erzeugung von Diagnose-Profisafe-Systemvariablen einschalten
Für jede Profisafe-Diagnose-Systemvariable, die die Sicherheitssteuerung zur Verfügung stellt, können Sie entscheiden, ob diese in PLCnext Engineer angelegt werden soll oder nicht. Auf diese Weise können Sie die Zahl der Systemvariablen in der Datenliste des 'Safety PLC'-Knotens auf das für Sie notwendige Maß begrenzen.
Standardmäßig sind die wichtigsten und am häufigsten verwendeten Variablen auf 'erzeugen' gesetzt.
- Doppelklicken Sie in der ANLAGE auf den 'Safety PLC'-Knoten und öffnen Sie den 'Einstellungen'-Editor.
- Setzen Sie in den Profisafe-Kategorien diejenigen Variablen auf 'erzeugen', die Sie in Ihrer Applikation zu Überwachungszwecken auswerten möchten.