Kurzbeschreibung | Der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein SF_TestableSafetySensor wertet den Status einer angeschlossenen optoelektronischen Schutzeinrichtung (z.B. Lichtvorhang) aus. Zusätzlich verfügt der Funktionsbaustein über eine Testfunktion zur Überprüfung der angeschlossenen Schutzeinrichtung.
Hinweis
Die Schutzeinrichtung wird in dieser Dokumentation als Sicherheitssensor bezeichnet. |
Hinweis
Der mit dem Funktionsbaustein verschaltete Sicherheitssensor muss den Anforderungen an eine BWS (berührungslos wirkende Schutzeinrichtung) Typ 2 gemäß IEC 61496-1 entsprechen. Dies beinhaltet, dass der Sicherheitssensor eine Testfunktion unterstützt. |
Hinweis
Bedingt durch die anzuschließende Schutzeinrichtung Typ 2, ist maximal Kat. 2 erreichbar. |
Hinweis
Mit einer deaktivierten Wiederanlaufsperre (S_AutoReset = SAFETRUE) unterstützt der Funktionsbaustein bei einer Unterbrechung der angeschlossenen optoelektronischen Schutzeinrichtung während Sensortest Phase 2 einen automatischen Neustart. |
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Bausteinsymbol |  |
Eingänge | Activate
Kurzbeschreibung | Wert |
Zustandsgesteuerter Eingang zur Aktivierung des Funktionsbausteins.Datentyp: BOOL Anfangswert: FALSE |
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FALSE: Funktionsbaustein inaktiv
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TRUE: Funktionsbaustein aktiviert
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "Activate".
S_OSSD_In
Kurzbeschreibung | Wert |
Zustandsgesteuerter Eingang für den Status des angeschlossenen Sicherheitssensors.Datentyp: SAFEBOOL Anfangswert: SAFEFALSE |
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SAFEFALSE: Der Lichtstrahl des Sicherheitssensors wurde unterbrochen oder der Sicherheitssensor führt einen Test durch.
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SAFETRUE: Der Lichtstrahl des Sicherheitssensors ist nicht unterbrochen (Normalbetrieb).
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_OSSD_In".
StartTest
Kurzbeschreibung | Wert |
Flankengesteuerter Eingang für die Anforderung zum Starten des Sensortests.Datentyp: BOOL Anfangswert: FALSE |
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FALSE: Der Test des angeschlossenen Sicherheitssensors ist nicht angefordert.
- Flanke FALSE > TRUE: Der Test des angeschlossenen Sicherheitssensors ist angefordert.
Hinweis
Während der Testdurchführung bleibt Ausgang S_OSSD_Out auf SAFETRUE. |
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "StartTest".
TestTime
Kurzbeschreibung | Wert |
Eingang zur Vorgabe der maximalen Reaktionszeit für die Signalwechsel der einzelnen Sensortestphasen zwischen dem Ausgang S_TestOut und dem Eingang S_OSSD_In während des Tests des Sicherheitssensors.
Datentyp: TIME Anfangswert: #10ms |
Hinweis
Die maximal zulässige Reaktionszeit beträgt 150 ms. |
Geben Sie einen Zeitwert ein, der Ihrer Risikoanalyse entspricht. |
Nichterfüllen der Sicherheitsanforderungen
- Stellen Sie sicher, dass der an TestTime eingestellte Zeitwert Ihrer Risikoanalyse entspricht.
- Stellen Sie sicher, dass Ihre Risikoanalyse eine Auswertung für den Fall eines falsch eingestellten Zeitwerts am Eingang TestTime enthält.
- Validieren Sie die gesamte Sicherheitsfunktion in Bezug auf den eingestellten Wert an TestTime und prüfen Sie die Applikation sorgfältig.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "TestTime".
NoExternalTest
Kurzbeschreibung | Wert |
Zustandsgesteuerter Eingang zur Vorgabe eines erforderlichen manuellen Sensortests bei einem Fehler während der automatischen Sensortestphasen. Datentyp: BOOL Anfangswert: FALSE |
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FALSE: Ein manueller Sensortest ist erforderlich, wenn während der vom Funktionsbaustein durchgeführten Sensortestphasen Fehler aufgetreten sind.
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TRUE: Bei einem Fehler während der vom Funktionsbaustein durchgeführten Sensortestphasen ist kein zusätzlicher manueller Sensortest erforderlich.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "NoExternalTest".
S_StartReset
Kurzbeschreibung | Wert |
Zustandsgesteuerter Eingang zur Vorgabe der
Anlaufsperre nach dem Start der Sicherheitssteuerung oder bei Aktivierung des Bausteins.Eine aktive Anlaufsperre muss durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset manuell aufgehoben werden. Eine deaktivierte Anlaufsperre führt dazu, dass der Ausgang S_OSSD_Out automatisch auf SAFETRUE wechselt, wenn der Funktionsbaustein aktiviert und die Sicherheitsfunktion nicht angefordert ist.Datentyp: SAFEBOOL Anfangswert: SAFEFALSE |
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SAFEFALSE: mit Anlaufsperre
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SAFETRUE: ohne Anlaufsperre
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Die Anlaufsperre und/oder Wiederanlaufsperre darf nur dann deaktiviert werden, wenn sichergestellt ist, dass bei einem Anlauf der Maschine/Anlage keine gefahrbringende Situation entstehen kann oder dass an anderer Stelle oder mit anderen Mitteln eine geeignete Anlaufsperre realisiert ist.
Nichterfüllen der Sicherheitsanforderungen
- Prüfen Sie vor der Inbetriebnahme die Auswirkungen einer deaktivierten Anlaufsperre (S_StartReset = SAFETRUE) und/oder Wiederanlaufsperre (S_AutoReset = SAFETRUE) auf Ihre Maschine bzw. Ihren Prozess.
- Beachten Sie die vorgegebenen Richtlinien in relevanten Sektornormen bezüglich der Anlauf-/Wiederanlaufsperre.
- Stellen Sie sicher, dass an anderer Stelle oder mit anderen Mitteln eine geeignete Anlaufsperre realisiert ist.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_StartReset".
S_AutoReset
Kurzbeschreibung | Wert |
Zustandsgesteuerter Eingang zur Vorgabe der Wiederanlaufsperre nach Rückkehr des SAFETRUE-Signals an Eingang S_OSSD_In (d.h. der Lichtstrahl des Sicherheitssensors ist nicht mehr unterbrochen).Datentyp: SAFEBOOL Anfangswert: SAFEFALSEEine aktive Wiederanlaufsperre muss durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset manuell aufgehoben werden. Eine deaktivierte Wiederanlaufsperre führt dazu, dass der Ausgang S_OSSD_Out automatisch auf SAFETRUE wechselt, wenn der Funktionsbaustein aktiviert und die Sicherheitsfunktion nicht mehr angefordert ist. |
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SAFEFALSE: mit Wiederanlaufsperre
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SAFETRUE: ohne Wiederanlaufsperre
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Die Anlaufsperre und/oder Wiederanlaufsperre darf nur dann deaktiviert werden, wenn sichergestellt ist, dass bei einem Anlauf der Maschine/Anlage keine gefahrbringende Situation entstehen kann oder dass an anderer Stelle oder mit anderen Mitteln eine geeignete Anlaufsperre realisiert ist.
Nichterfüllen der Sicherheitsanforderungen
- Stellen Sie sicher, dass Ihre Risikoanalyse eine Auswertung für den Fall der deaktivierten Wiederanlaufsperre (S_AutoReset = SAFETRUE) enthält.
- Beachten Sie die vorgegebenen Richtlinien in relevanten Sektornormen bezüglich der Wiederanlaufsperre.
- Stellen Sie sicher, dass an anderer Stelle oder mit anderen Mitteln eine geeignete Anlaufsperre realisiert ist, wenn die Wiederanlaufsperre durch die Einstellung S_AutoReset = SAFETRUE deaktiviert ist.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_AutoReset".
Reset
Kurzbeschreibung | Wert |
Flankengesteuerter Eingang für das Reset-Signal:
- Rücksetzen von Fehlermeldungen, wenn die Fehlerursache nicht mehr besteht.
- Manuelles Rücksetzen einer aktiven Anlauf-/Wiederanlaufsperre (je nach Art der Anlaufsperre(n) des Funktionsbausteins).
Datentyp: BOOL Anfangswert: FALSE |
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FALSE: Rücksetzen ist nicht angefordert
- Flanke FALSE > TRUE: Rücksetzen ist angefordert
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Hinweis
Abweichend von der Norm EN ISO 13849-1 erfolgt das Rücksetzen nicht wie dort gefordert durch eine negative (fallende) sondern durch eine positive (steigende) Flanke. Um das Rücksetzen (im Hinblick auf die zwingende Abnahmeprozedur) mit einer fallenden Flanke zu implementieren, verwenden Sie den Funktionsbaustein SF_Reset. |
Das Rücksetzen des Funktionsbausteins durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset kann dazu führen, dass Ausgang S_OSSD_Out sofort auf SAFETRUE gesteuert wird (in Abhängigkeit der Zustände an den übrigen Eingängen).
Unbeabsichtigter Betriebsstart
- Berücksichtigen Sie in Ihrer Risikoanalyse die Auswirkungen des Rücksetzens durch eine positive Signalflanke an Eingang Reset.
- Stellen Sie sicher, dass geeignete Maßnahmen (gemäß zutreffender Sektornormen) getroffen wurden, um Gefährdungen durch das Rücksetzen zu verhindern.
- Betreten Sie den Betriebsbereich nicht, wenn das Rücksetzen durchgeführt wird.
- Stellen Sie sicher, dass keine anderen Personen den Betriebsbereich betreten können, wenn das Rücksetzen durchgeführt wird.
- Verwenden Sie geeignete Sicherheitsverriegelungen, wenn eine Gefahr für Personen und/oder Ausrüstung besteht.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "Reset".
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Ausgänge | Ready
Kurzbeschreibung | Wert |
Ausgang zur Signalisierung "Funktionsbaustein aktiviert/nicht aktiviert".Datentyp: BOOL |
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FALSE: Der Funktionsbaustein ist nicht aktiviert (Activate = FALSE) und alle Ausgänge des Funktionsbausteins sind auf FALSE/SAFEFALSE gesteuert.
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TRUE: Funktionsbaustein ist aktiviert (Activate = TRUE) und die Ausgangsparameter stellen den Zustand der Sicherheitsfunktion dar.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "Ready".
S_OSSD_Out
Kurzbeschreibung | Wert |
Ausgang für das Freigabesignal des Funktionsbausteins. Datentyp: SAFEBOOL |
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SAFEFALSE:
- Lichtstrahl des Sicherheitssensors ist unterbrochen
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oder der Funktionsbaustein ist nicht aktiviert
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oder Anlauf-/Wiederanlaufsperre aktiv
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oder Fehlermeldung anliegend.
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SAFETRUE:
- Lichtstrahl des Sicherheitssensors ist nicht unterbrochen
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und Funktionsbaustein aktiviert
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und Anlauf-/Wiederanlaufsperre nicht aktiv
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und keine Fehlermeldung anliegend.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_OSSD_Out".
S_TestOut
Kurzbeschreibung | Wert |
Ausgang für das Signal zur Ansteuerung des Testeingangs des angeschlossenen Typ2-Sicherheitssensors.Datentyp: SAFEBOOL |
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SAFEFALSE: Sensortest Phase 1 aktiv.
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SAFETRUE: Sensortest nicht aktiv
oder Sensortest Phase 2
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "S_TestOut".
TestPossible
Kurzbeschreibung | Wert |
Ausgang zur Signalisierung, ob ein automatischer Sensortest möglich ist.Datentyp: BOOL |
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TRUE: Automatischer Sensortest ist möglich und kann durch eine positive Flanke an Eingang StartTest angefordert werden.
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FALSE: Automatischer Sensortest ist nicht möglich. Eine positive Flanke an Eingang StartTest hat keine Auswirkung.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "TestPossible".
TestExecuted
Kurzbeschreibung | Wert |
Ausgang zur Signalisierung des Status des Sensortests.Datentyp: BOOL
Hinweis
Auch ohne ein TRUE-Signal an TestExecuted, kann das Freigabesignal an Ausgang S_OSSD_Out = SAFETRUE sein. Nur ein positives Ergebnis des automatischen Tests bestätigt die korrekte Funktion des Sicherheitssensors. |
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TRUE: Automatischer Sensortest wurde erfolgreich durchgeführt.
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FALSE: Automatischer Sensortest
- wurde noch nicht durchgeführt.
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oder ist momentan aktiv
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oder wurde fehlerhaft durchlaufen.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "TestExecuted".
SafetyDemand
Kurzbeschreibung | Wert |
Ausgang zur Signalisierung "Sicherheitsfunktion angefordert". Dieser Ausgang zeigt an, ob die Sicherheitskette unterbrochen und deshalb die Aufmerksamkeit des Bedieners erforderlich ist. Datentyp: BOOL |
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FALSE: Sicherheitsfunktion ist nicht angefordert.
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TRUE: Die Sicherheitsfunktion ist angefordert.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "SafetyDemand".
ResetRequest
Kurzbeschreibung | Wert |
Ausgang zur Signalisierung "Rücksetzen erforderlich". Dieser Ausgang zeigt an, ob das Rücksetzen durch den Bediener erforderlich ist. Datentyp: BOOL |
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FALSE: Kein Rücksetzen erforderlich.
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TRUE: Rücksetzen ist erforderlich,
- zum Aufheben einer aktiven Anlauf- oder Wiederanlaufsperre (falls verfügbar bei diesem Funktionsbaustein)
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oder zum Rücksetzen eines Fehlers.
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "ResetRequest".
Error
Kurzbeschreibung | Wert |
Ausgang für Fehlermeldung.Datentyp: BOOL |
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FALSE: Es liegt kein Fehler vor.
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TRUE: Der Funktionsbaustein hat einen Fehler erkannt. In der Folge steuert Ausgang S_OSSD_Out auf SAFEFALSE.
Hinweis
Der Ausgang S_TestOut bleibt auch während einer Fehlermeldung SAFETRUE. |
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Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "Error".
DiagCode
Kurzbeschreibung | Wert |
Ausgang für Diagnosemeldung.Datentyp: WORD | Diagnosemeldung des Funktionsbausteins. Die möglichen Werte sind im Thema "Diagnose-Codes" aufgelistet und beschrieben. |
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Thema "DiagCode".
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Detailinformationen | Signalablauf-Diagramm
Dieses Diagramm bezieht sich auf eine typische Beschaltung des sicherheitsbezogenen Funktionsbausteins SF_TestableSafetySensor. Es gelten folgende Annahmen:
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S_StartReset = SAFEFALSE: Anlaufsperre nach Bausteinaktivierung und nach Start der Sicherheitssteuerung.
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S_AutoReset = SAFEFALSE: Wiederanlaufsperre, wenn der Lichtstrahl des Sicherheitssensors nicht mehr unterbrochen ist (Rückkehr des SAFETRUE-Signals an Eingang S_OSSD_In).
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NoExternalTest = TRUE: Bei einem Fehler während der vom Funktionsbaustein durchgeführten Sensortestphasen ist kein zusätzlicher manueller Sensortest erforderlich.
(1) | Sensortest mit zwei Testphasen: Phase 1 und Phase 2 |
0 | Der Funktionsbaustein ist noch nicht aktiviert (Activate = FALSE). Folglich sind alle Ausgänge FALSE oder SAFEFALSE. |
1 | Der Funktionsbaustein wird aktiviert (Activate = TRUE). Obwohl zum Zeitpunkt der Bausteinaktivierung Eingang S_OSSD_In (Status des angeschlossenen Sensors) SAFETRUE ist, bleibt der Ausgang S_OSSD_Out = SAFEFALSE, weil eine Anlaufsperre vorgegeben ist (S_StartReset = SAFEFALSE). Da kein Sensortest aktiv ist, steuert Ausgang S_TestOut sofort auf SAFETRUE. Ausgang TestPossible bleibt FALSE, da durch die aktive Anlaufsperre kein Sensortest möglich ist. |
2 | Durch eine positive Flanke an Eingang Reset wird die Anlaufsperre aufgehoben. Da Eingang S_OSSD_In = SAFETRUE ist (Lichtstrahl des angeschlossenen Sensors ist nicht unterbrochen), steuert Ausgang S_OSSD_Out auf SAFETRUE: Der Sensor fordert keine Sicherheitsfunktion (z.B. Abschaltung) an.Mit dem Aufheben der Anlaufsperre wird auch der Sensortest möglich (Ausgang TestPossible wird TRUE). |
3 | Durch eine positive Flanke an Eingang StartTest wird der Sensortest mit der Sensortestphase 1 gestartet. Während des Sensortests beibt Ausgang S_OSSD_Out = SAFETRUE, um den laufenden Betrieb nicht zu unterbrechen.Ausgang S_TestOut wird SAFEFALSE, um den Test des angeschlossenen Sensors zu starten. Ausgang TestPossible ist während des aktiven Tests FALSE, da zeitgleich kein zweiter Sensortest stattfinden kann. |
4 | Der angeschlossene Sensor meldet innerhalb der eingestellten Überwachungszeit TestTime an Eingang S_OSSD_In den Zustand SAFEFALSE, was dem korrekten Verhalten entspricht. Ausgang S_OSSD_Out bleibt deshalb auf SAFETRUE und es wird keine Fehlermeldung ausgegeben (Ausgang Error bleibt FALSE).Der Wechsel von SAFETRUE nach SAFEFALSE an Eingang S_OSSD_In startet den zweiten Überwachungstimer TestTime (2). Phase 2 des Sensortests ist nun aktiv, Ausgang S_TestOut steuert deshalb wieder auf SAFETRUE.Der Freigabeausgang ist nach wie vor SAFETRUE (Normalbetrieb). |
5 | Der angeschlossene Sensor meldet innerhalb der eingestellten Überwachungszeit TestTime an Eingang S_OSSD_In wieder den Zustand SAFETRUE, was dem korrekten Verhalten entspricht. Der Funktionstest ist damit erfolgreich beendet, d.h. der Sensor funktioniert ordnungsgemäß. Ausgang TestExecuted wird deshalb auf TRUE gesteuert. Ausgang S_OSSD_Out bleibt ebenfalls SAFETRUE, da der Lichtstrahl des Sensors nicht unterbrochen ist (keine Abschaltung gefordert). |
6 | Der Lichtstrahl des Sensors wird unterbrochen, Eingang S_OSSD_In wird SAFEFALSE. Ausgang S_OSSD_Out steuert sofort auf SAFEFALSE.Ausgang TestPossible wird dadurch ebenfalls FALSE, da in dieser Situation kein Sensortest zulässig ist. |
7 | Obwohl die Anforderung der Sicherheitsfunktion wieder zurückgenommen wird (Eingang S_OSSD_In ist wieder SAFETRUE), bleiben der Freigabeausgang S_OSSD_Out und Ausgang TestPossible auf FALSE, da mit S_AutoReset = SAFEFALSE die Wiederanlaufsperre vorgegeben wurde. |
8 | Durch Drücken des angeschlossenen Reset-Tasters wird eine positive Flanke an Eingang Reset angelegt. Die Wiederanlaufsperre ist damit aufgehoben. Weil der Lichtstrahl des angeschlossenen Sensors nicht unterbrochen ist (S_OSSD_In = SAFETRUE), steuert auch Ausgang S_OSSD_Out auf SAFETRUE. Ausgang TestPossible wird ebenfalls TRUE und signalisiert so, dass ein neuer Sensortest angefordert werden kann. |
Anwendungsbeispiel
Die folgende Abbildung zeigt die Verschaltung eines einkanalig angeschlossenen Lichtvorhangs mit dem sicherheitsbezogenen Funktionsbaustein SF_TestableSafetySensor.
An Ausgang 1.1 des sicherheitsbezogenen Ausgangsgeräts PSDO wird das Testsignal (Start/Stopp des Sensortests) an den Sensor ausgegeben. Das Statussignal des Sensors ist an Eingangsklemme 1.1 des sicherheitsbezogenen Eingangsgeräts PSDI 1 angeschlossen.
Hinweis
Der Freigabeausgang S_OSSD_Out des Funktionsbausteins SF_TestableSafetySensor ist direkt mit einer globalen I/O-Variablen oder über weitere sicherheitsbezogene Funktionen/Funktionsbausteine mit einer Ausgangsklemme der Applikation verschaltet. Der Bausteinausgang TestPossible signalisiert, ob ein Test möglich ist und Ausgang TestExecuted zeigt an, ob der Test erfolgreich durchgeführt wurde oder momentan aktiv ist. Beide Ausgänge sind mit Standard-Variablen verbunden und können so in der überlagerten Standard-Steuerung verarbeitet werden. SafetyDemand signalisiert den Status "Sicherheitsfunktion angefordert". Verschalten Sie den Ausgang SafetyDemand direkt oder über weitere Standard-Funktionen/-Funktionsbausteine mit einer Ausgangsklemme Ihrer Applikation.
ResetRequest signalisiert, ob eine Reset-Anforderung durch den Bediener notwendig ist, um fortzufahren. Verschalten Sie den Ausgang ResetRequest beispielsweise mit einer Signallampe. |
S1 | Start Test |
S2 | Reset |
B1 | BWS - Optoelektronischer Sensor |
B1S | Sender |
B1E | Empfänger |
 | Siehe Hinweis vor der Abbildung. |
Funktionsbaustein-Instanziierung
Die IEC 61131-3 definiert die Instanziierung von Funktionsbausteinen. Instanziieren bedeutet, dass ein Funktionsbaustein einmal definiert wird und dann mehrfach verwendet (instanziiert) werden kann. Dies gilt für alle Standard-FBs und sicherheitsbezogene FBs (sowohl lokale als auch FBs aus Firmware- und Anwenderbibliotheken).
Warum Instanziierung? Ein Funktionsbaustein besitzt einen internen Speicher, in dem dieser die Arbeitsdaten (lokale Variablen) ablegt. Das bedeutet, die Ausgangswerte, die ein FB berechnet, hängen von den aktuellen intern gespeicherten Werten ab. Die gleichen Eingangswerte liefern deshalb bei verschiedenen FB-Instanzen nicht zwingend die gleichen Ausgangswerte. Die internen Daten des Funktionsbausteins müssen daher für jeden Aufruf, d.h. für jede FB-Instanz, in einem getrennten Speicherbereich gehalten werden. Um jede FB-Instanz eindeutig identifizieren und ihren Speicherbereich separat halten zu können, werden Instanznamen verwendet. Der Instanzname eines FB muss in der 'Variablen'-Tabelle der POE deklariert werden, in welcher der FB verwendet werden soll.
Dabei gilt Folgendes:
- Funktionsbausteine können in anderen Funktionsbausteinen und in Programm-POEs instanziiert werden. Der Aufruf eines FB in einer Funktion-POE ist nicht möglich.
- Funktionen werden ohne Instanznamen aufgerufen, da sie keinen internen Speicher besitzen.
In PLCnext Engineer wird strikt zwischen sicherheitsbezogenem Code und (nicht-sicherheitsbezogenem) Standard-Code unterschieden. Wenn Ihr Projekt eine sicherheitsbezogene SPS enthält, gilt Folgendes:
- Sicherheitsbezogene FBs können nur in sicherheitsbezogenen POEs instanziiert werden, aber nicht in (nicht-sicherheitsbezogenen) Standard-POEs.
- Anwenderdefinierte Standard-FBs können nur in Standard-POEs instanziiert werden. Sie können nicht in sicherheitsbezogenen POEs aufgerufen werden.
- Bestimmte Standard-Firmware-FBs können sowohl in sicherheitsbezogenen, als auch in Standard-POEs instanziiert werden.
Hinweis
Beim Einfügen eines Standard-FBs in ein sicherheitsbezogenes SNOLD-Netzwerk gelten die Regeln für die implizite Typumwandlung (von sicherheitsbezogen nach Standard). |
Beispiel für die Instanziierung eines sicherheitsbezogenen PLCopen-Funktionsbausteins
Der sicherheitsbezogene PLCopen-Funktionsbaustein 'SF_EmergencyStop_V2_00' wurde über eine Bibliothek in das Projekt eingefügt. Er ist dann in der Kategorie 'Programmierung' des KOMPONENTEN-Bereichs verfügbar. Dort befindet sich ein Ordner mit demselben Namen wie die Bibliothek, aus dem sich die FBs in den sicherheitsbezogenen Code einfügen lassen. Der FB soll im Code des sicherheitsbezogenen Programms 'S_Main' zweimal aufgerufen werden, um den Status zweier sicherheitsbezogener Not-Halt-Befehlsgeräte auszuwerten. Für jede FB-Instanz wurde in der Variablentabelle des aufrufenden Programms ein Instanzname deklariert: EStop_M1 und EStop_M2. Die zwei FB-Instanzen wurden in das Code-Arbeitsblatt eingefügt, wobei unterschiedliche Variablen an die Eingangs- und Ausgangs-Formalparameter der Instanzen angeschlossen sind.
Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Abschnitten:
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