Modbus/TCP-Server konfigurieren
Hinweis
Die Modbus/TCP-Konfiguration ist für PLCnext Technology-Steuerungen mit der Firmware-Version 2024.6 oder neuer verfügbar. |
Hinweis
Um die Modbus-Kommunikation konfigurieren zu können, muss der Modbus Client TCP-Dienst auf der WBM-Seite 'System Services' der Steuerung aktiviert werden. |
Hinweis
In der Modbus/TCP-Serverkonfiguration erfolgt die Parametrierung des Servers. Die Konfiguration des Modbus/TCP-Clients beinhaltet die Beschreibung der Eigenschaften der Modbus/TCP-Server, mit denen der Modbus/TCP-Client kommuniziert. |
Weitere Infos
Im Thema "Modbus/TCP-Konfiguration" finden Sie allgemeine Information über Modbus/TCP. |
Dieses Thema enthält die folgenden Abschnitte:
- Server-Einstellungen konfigurieren
- Modbus/TCP-Register konfigurieren
- Datenliste des Servers bearbeiten
- Portliste des Servers bearbeiten
Server-Einstellungen konfigurieren
Hinweis
Modbus/TCP-Client- und -Servergeräte werden in einer separaten Gerätebibliothek namens Modbus bereitgestellt. Damit die Modbus/TCP-Geräte im Projekt verwendet werden können, muss die 'Modbus'-Bibliothek in den KOMPONENTEN eingebunden sein (siehe hierzu das Thema "Bibliotheken einfügen"). |
Der Modbus/TCP-Server erscheint unterhalb des Modbus/TCP-Client-Knotens in der ANLAGE nachdem Sie ein Modbus/TCP-Server-Gerät über den Editor 'Modbus-Geräteliste' des Clients in das Projekt eingefügt haben.
Um die Einstellungen des Modbus/TCP-Servers vorzunehmen, öffnen Sie den 'Einstellungen'-Editor des Geräts über den Geräteknoten in der ANLAGE. Stellen Sie im 'Einstellungen'-Editor folgende Parameter ein:
Kategorie 'Identity'
Geben Sie zu Dokumentationszwecken 'Funktion' und/oder 'Ort' für das Gerät ein.
Kategorie 'Ethernet'
Konfigurieren Sie die IP-Einstellungen, den Stations- und Hostname des Modbus/TCP-Geräts.
Standardmäßig erhält das Gerät bei der Instanziierung die erste freie IP-Adresse innerhalb des IP-Adressbereichs, der in den Projekteinstellungen ('Projekt'-Knoten | 'Einstellungen'-Editor) in der Kategorie 'IP-Subnetz' definiert ist.
Kategorie 'Modbus TCP'
Für die Verbindung zum Modbus/TCP-Client müssen Sie hier die folgenden Serverparameter einstellen.
Parameter | Beschreibung |
---|---|
'Swap bytes' | Definiert die Byte-Reihenfolge (Little Endian oder Big Endian), die zum Parsen der Registerinformationen verwendet wird. Standardmäßig wird Big Endian verwendet (Parameter ist auf 'no' gesetzt). Um Little Endian zu verwenden, stellen Sie 'yes' ein.Vorgabewert: 'No' |
'Protocol' | Das für die Kommunikation verwendete Modbus/TCP-Protokoll (schreibgeschützt). |
'Port' | Vom Server verwendeter TCP/IP-Port, d.h. der Port, auf dem der Modbus/TCP-Server hört. Vorgabewert: 502 für Modbus/TCP |
'Connection Timeout' | Zeit, wie lange auf TCP/IP-Ebene gewartet wird, bis eine Verbindung bestätigt wird.Wenn der Verbindungsaufbau nicht zustande kommt, wird nach der eingestellten 'Reconnection interval'-Zeit (siehe unten) ein erneuter Verbindungsaufbau durchgeführtVorgabewert: 5000 ms (Wertebereich: 10 bis 10000 ms) |
'Reconnection interval' | Zeit in ms, die der Server nach einem Verbindungsabbruch wartet, bis er einen neuen Verbindungsversuch durchführt. Die Zeit beginnt nach einem erfolglosen Verbindungsversuch.Bei einem Verbindungsabbruch wird der erste Verbindungsversuch ohne Wartezeit durchgeführt. Schlägt die Verbindung nach einem Verbindungsversuch fehl, startet die Zeit erneut für den nächsten Verbindungsversuch.Vorgabewert: 60000 ms (Wertebereich: 1000 bis 600000 ms) |
'Response timeout' | Response-Timeoutzeit in ms für den Server. Gibt die Zeit an, die ein Server hat, um auf ein Modbus/TCP-Telegramm zu antworten. Ist die Zeit abgelaufen, versucht der Server erneut die Antwort an den Client zu senden.Bei einem Timeout werden alle Client-Eingangsdaten des entsprechenden Servers auf Null gesetzt.Vorgabewert: 5000 ms (Wertebereich: 20 bis 10000 ms) |
'Trigger rate' | Zeit in ms, um einen E/A-Datenaustausch (Eingänge lesen und Ausgänge schreiben) mit dem Client durchzuführen, wenn die Steuerung im Stopp-Zustand ist. Bei einem Stopp der Steuerung werden die Ausgangswerte des Clients zurückgesetzt.Vorgabewert: 500 ms (Wertebereich: 20 bis 600000 ms) |
'Unit ID' | ID zur Identifikation des Servers im Modbus/TCP-Netzwerk (Wertebereich: 1 bis 255). Der Server antwortet nur auf eine Client-Anforderung, welche die ID des Servers enthält.Vorgabewert: 255 |
'Knoten-ID' | Die beim Einfügen des Geräts in den Stationseditor zugewiesene Knoten-ID (schreibgeschützt). |
Modbus/TCP-Register konfigurieren
Die zu lesenden oder schreibenden Modbus/TCP-Register des Servers werden im 'Register'-Editor des Servers konfiguriert. Nach dem erstmaligen Einfügen eines Modbus/TCP-Servers sind keine Register definiert. Zur Konfiguration der Register eines Modbus/TCP-Servers im 'Register'-Editor gehen Sie wie folgt vor:
- Wählen Sie in der Spalte 'Funktionscode' den Funktionscode, der vom Server ausgeführt werden soll und drücken Sie <Eingabe>. Die Auswahlliste enthält alle Funktionscodes, die im PLCnext Ecosystem implementiert sind.
- Geben Sie in der Spalte 'Name' einen Registernamen (Beschreibung des Registers) ein und bestätigen Sie mit <Eingabe>.Je nach gewähltem Funktionscode wird eine Zugriffsart (standardmäßig mit den Bezeichnungen 'input' und 'output' eingefügt. (Für jede Zugriffsart wird eine neue Tabellenzelle unterhalb des gewählten Funktionscodes angelegt.)Im 'Datenliste'-Editor des Servers wird das Prozessdatenelement mit dem Namen (zusammengesetzt auf dem Registernamen und der Zugriffsart) automatisch erzeugt. Dasselbe gilt für den Portnamen in der 'GDS-Portliste' des Servers.
- Optional: Ändern Sie bei Bedarf den Namen der Zugriffsart.
- Je nach gewähltem Funktionscode definieren Sie die folgenden Parameter für das Register:
Parameter Beschreibung 'Data Direction' Schreibgeschützter Parameter. Zeigt an, ob es sich um Eingangs- oder Ausgangsdaten handelt. Die möglichen Werte hängen vom gewählten Funktionscode ab.Mögliche Werte: INPUT (Funktionscode lesen), OUTPUT (Funktionscode schreiben) 'Data Type' Datentyp der Modbus/TCP-Registerdaten. Gibt an, welches Format die Daten auf dem Server haben. 'Unit Id' Nur verfügbar für Gateway Server. ID zur Identifikation der unterlagerten Geräteinstanz. Der Server antwortet nur auf eine Client-Anforderung, welche die ID des Servers enthält. 'Address' Startadresse der Daten (im Dezimalformat) auf dem Server. Die Startadresse ist die Adresse des ersten Coils/Registers, ab der geschrieben/gelesen werden soll. 'Quantität' Anzahl der Coils/Register (Bits/Words), die für das Register gelesen/geschrieben werden sollen.Der Datentyp des entsprechenden Prozessdatenelements wird automatisch an den eingegebenen Wert angepasst.
Datenliste des Servers bearbeiten
Bearbeiten Sie die Datenelemente des Modbus/TCP-Servers mit dem 'Datenliste'-Editor. Siehe hierzu das Thema "Datenlisten".
Portliste des Servers bearbeiten
Bearbeiten Sie das Mapping der IN- und OUT-Ports des Modbus/TCP-Servers mit dem 'GDS-Portliste'-Editor. Siehe hierzu das Thema "GDS-Portlisten", wie Sie den Editor verwenden.